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Göttin der Liebe unter der Lupe
Göttin der Liebe unter der Lupe
![Venus-Express-Aufnahme Venus-Express-Aufnahme](https://static.spektrum.de/fm/912/f2000x857/venus5.jpg)
© ESA / MPS, MPG (Ausschnitt)
© ESA / VIRTIS / INAF-IASF / LESIA - Observatoire de Paris (Ausschnitt)
Südpol in 3D | Bisher unübertroffene Detailschärfe bieten die neuesten Aufnahmen der Wolkenstrukturen am venusischen Südpol. Dabei nutzten die Wissenschaftler den geringen Unterschied in der Strahlungsintensität zwischen Tag- und Nachtseite für Wellenlängen größer drei Mikrometer, um endlich ein Bild vom kompletten Südpol zu schießen (rot). Dieses Bild der Wolken in 65 Kilometern Höhe kombinierten sie mit einem kurzwelligeren Bild der Vorgänge unterhalb der Wolkendecke auf der Nachtseite (blau).
Die Aufnahmen entstanden zwischen dem 7. und 11. April während fünf verschiedener Orbits. Jeder Polüberflug dauerte etwa acht Stunden, während derer jede halbe Stunde ein neues Bild entstand.
Die Aufnahmen entstanden zwischen dem 7. und 11. April während fünf verschiedener Orbits. Jeder Polüberflug dauerte etwa acht Stunden, während derer jede halbe Stunde ein neues Bild entstand.
© ESA / VIRTIS / INAF-IASF / LESIA - Observatoire de Paris (Ausschnitt)
Südpol in 3D - kontrastverbessert | Ganz zufrieden war die Esa mit den Aufnahmen des südpolaren Wirbels jedoch nicht. Schlechte Wetterbedingungen, insbesondere Dunst in den oberen Atmosphärenschichten hätten den maximal erreichbaren Kontrast reduziert, so die Wissenschaftler. Also haben sie alles Werkzeug der modernen Bildverbesserung losgelassen und schließlich diese kantenoptimierte Version der Videosequenzen veröffentlicht.
© ESA / VIRTIS / INAF-IASF / LESIA - Observatoire de Paris (Ausschnitt)
Venus Wolken | Die jüngsten Bilder zeigen vier verschiedene Einsichten in das komplexe Wolkensystem der Venus - bei Nacht. Da die Aufnahmen im infraroten Spektralbereich entstanden sind, können die Forscher in die Tiefen der Atmosphäre hinabblicken. Schwarze Bereiche kennzeichnen Gebiete mit weniger Wolken, während weiße auf Wolkenkonzentrationen hinweisen.
Die Aufnahme links oben entstand aus einer Höhe von etwa 65 000 Kilometer über Alpha Regio, einem Gebiet nahe des Äquators. Im Bild unten rechts ist die Raumsonde nur noch rund 40 000 Kilometer von der Venusoberfläche entfernt, die mit Senken und bis zu vier Kilometer hohen Erhebungen bedeckt ist.
Die Forscher vermuten einen Zusammenhang zwischen der Oberflächentopografie und den lokalen Turbulenzen der Atmosphäre.
Die Aufnahme links oben entstand aus einer Höhe von etwa 65 000 Kilometer über Alpha Regio, einem Gebiet nahe des Äquators. Im Bild unten rechts ist die Raumsonde nur noch rund 40 000 Kilometer von der Venusoberfläche entfernt, die mit Senken und bis zu vier Kilometer hohen Erhebungen bedeckt ist.
Die Forscher vermuten einen Zusammenhang zwischen der Oberflächentopografie und den lokalen Turbulenzen der Atmosphäre.
© ESA/VIRTIS/INAF-IASF/Obs. de Paris-LESI (Ausschnitt)
Sicht auf Tages- und Nachtseite der Venus | Nacht- und Tagseite der Venus sind hier zusammengefügt. Venus Express machte die Aufnahmen während seines ersten Umlaufs um den verhüllten Planeten. Auf der Nachtseite, die im Infraroten aufgezeichnet wurde, offenbaren sich komplexe Wolkenstrukturen. Sie werden durch die thermische Strahlung sichtbar, die aus verschiedenen Schichten der Atmosphäre aufsteigt. Je heller die Farbe, desto mehr Strahlung stammt aus den unteren Schichten. Die Tagesseite wurde im sichtbaren Licht beobachtet – das Sonnenlicht wird an der Atmosphäre der Venus gestreut und reflektiert. Ein Blick in Tiefe ist hier leider nicht möglich.
© ESA/MPS, Katlenburg-Lindau, Germany (Ausschnitt)
Nördliche Hemisphäre der Venus | Die Falschfarbendarstellung zeigt die nördliche Hemisphäre der Venus am im Mai 2006 im ultravioletten Spektralbereich. Venus Express flog während der Aufnahme in einem Abstand von etwa 20000 Kilometern über die Venusoberfläche. Die komplexe Struktur der Atmosphäre ist deutlich zu erkennen.
© ESA/MPS, Katlenburg-Lindau, Germany (Ausschnitt)
Tag- und Nacht am Südpol der Venus | Ein Blick auf die Venus aus etwa 200 000 Kilometern Entfernung. Im ultravioletten Spektralbereich zeigt diese Falschfarbendarstellung die südliche Halbkugel der Venus.
© ESA / VIRTIS / INAF-IASF / LESIA - Observatoire de Paris (Ausschnitt)
Nahaufnahme des Doppelwirbels | Eine Aufnahme des Wolkenwirbels am Südpol der Venus aus einer Entfernung von 64 000 Kilometern. Um in die Tiefen der Atmosphäre zu blicken, wurden die einzelnen Bilder der Animation in unterschiedlichen Wellenlängenbereichen aufgenommen. Im Film lässt sich damit die Struktur des Wirbels angefangen bei 70 Kilometern Höhe bis auf 60 Kilometer über der Venus nachvollziehen.
Je heller die Farbe der Darstellung, desto mehr Strahlung gelangt aus den unteren Schichten der Atmosphäre heraus. Der hellste Punkt entspricht dem Zentrum des Wirbels, bei dem die Strahlung aus den unteren Schichten klar sichtbar wird – ähnlich einem Loch, durch das man blicken kann.
Der Grund für die starken Änderungen des Wirbels in den verschiedenen Atmosphärenschichten ist den Wissenschaftlern bislang unerklärlich. Mit Hilfe der neu gewonnenen Daten wollen sie eine 3D-Ansicht des Wirbels erstellen, um seine Struktur besser verstehen zu können.
Je heller die Farbe der Darstellung, desto mehr Strahlung gelangt aus den unteren Schichten der Atmosphäre heraus. Der hellste Punkt entspricht dem Zentrum des Wirbels, bei dem die Strahlung aus den unteren Schichten klar sichtbar wird – ähnlich einem Loch, durch das man blicken kann.
Der Grund für die starken Änderungen des Wirbels in den verschiedenen Atmosphärenschichten ist den Wissenschaftlern bislang unerklärlich. Mit Hilfe der neu gewonnenen Daten wollen sie eine 3D-Ansicht des Wirbels erstellen, um seine Struktur besser verstehen zu können.
© ESA / VIRTIS / INAF-IASF / LESIA - Observatoire de Paris (Ausschnitt)
Venus Südhalbkugel im Infraroten | Aufnahmen der südlichen Hemisphäre, die während des ersten Umlaufs der Raumsonde zwischen dem 12. und 19. April entstanden. Da die Umlaufbahn der Venus Express ellipsenförmig ist, variiert die Entfernung zum Planeten bei den verschiedenen Beobachtungen zwischen 190 000 und 315 000 Kilometern.
© ESA / VIRTIS / INAF-IASF / LESIA - Observatoire de Paris (Ausschnitt)
Doppelwirbel am Südpol der Venus | Die sechs Infrarot-Aufnahmen zeigen die Entwicklung des Wirbels innerhalb einer Woche. Zwischen dem 12. und dem 19. April 2006 wurden sie aus verschiedenen Entfernungen aufgenommen. Am Bildmittelpunkt befindet sich der Südpol der Venus, um den sich eine Wirbelbewegung mit zwei Zentren erkennen lässt. Außerdem kann man die Verschiebung der Trennlinie von Tag- (in gelb) und Nachtseite der Venus beobachten.
© ESA/INAF-IASF, Rome, Italy, and Observatoire de Paris, France (Ausschnitt)
Wirbel über dem Südpol der Venus | Die südliche Halbkugel der Venus im sichtbaren (links) und infraroten Spektralbereich (rechts). Mit Hilfe optischer Aufnahmen lässt sich nur die obere Wolkenschicht beobachten. Die Falschfarbendarstellung lässt einen Wirbel fast direkt über dem Südpol erkennen. Diese starke Wirbelbewegung wurde auf Grund ähnlicher Wolkenstrukturen am Nordpol der Venus bereits vermutet, konnte bis dahin aber nicht beobachtet werden.
Auf der rechten Bildhälfte sind spiralförmige Wolkenstrukturen in etwa 55 Kilometern über der Venusoberfläche zu sehen. Die dunklen Regionen entsprechen einer dickeren Wolkendecke, während die hellen Bereiche eine dünne Bewölkung anzeigen.
Auf der rechten Bildhälfte sind spiralförmige Wolkenstrukturen in etwa 55 Kilometern über der Venusoberfläche zu sehen. Die dunklen Regionen entsprechen einer dickeren Wolkendecke, während die hellen Bereiche eine dünne Bewölkung anzeigen.
© ESA/MPS, Katlenburg-Lindau, Germany (Ausschnitt)
Wolkenstrukturen auf der Venus | Die zusammengefügten ultravioletten Aufnahmen bilden die Wolkendecke der nördlichen Halbkugel ab. Es lassen sich dünne, kontrastarme Streifenmuster erkennen, die durch starke Winde entstanden sein könnten. Außerdem weist die Wolkendecke periodische Wellenstrukturen auf, die möglicherweise durch lokale Temperatur- und Druckschwankungen verursacht wurden, so die Wissenschaftler.
Eine weitere Entdeckung sind die so genannten UV-Absorber – auf dieser Aufnahme als dunkle Stellen erkennbar. In diesen Gebieten wird beinahe die Hälfte der eingestrahlten Sonnenenergie vom Planeten absorbiert. Wodurch diese starke Absorption verursacht wird, ist den Forschern bislang allerdings vollkommen unklar. Die Aufklärung dieses Phänomens sei eines der großen Ziele des Venus Express.
Eine weitere Entdeckung sind die so genannten UV-Absorber – auf dieser Aufnahme als dunkle Stellen erkennbar. In diesen Gebieten wird beinahe die Hälfte der eingestrahlten Sonnenenergie vom Planeten absorbiert. Wodurch diese starke Absorption verursacht wird, ist den Forschern bislang allerdings vollkommen unklar. Die Aufklärung dieses Phänomens sei eines der großen Ziele des Venus Express.
© ESA/C.Carreau (Ausschnitt)
Venus Express | Venus Express hat sich als so erfolgreich erwiesen, dass die Dauer der Mission verdoppelt wird. Die Raumsonde wird nun bis Mai 2009 Bilder zur Erde funken. Bis dahin wird die Sonde insgesamt etwa vier Venus-Sternentage beobachtet haben. Ein Venustag dauert etwa 243 Erdentage und damit länger als ein Venusjahr, das 225 Erdentage währt.
Venus Express ist seinem erfolgreichen Vorgänger Mars Express sehr ähnlich. Allerdings wurden die Messgeräte an die besonderen Ansprüche der sehr dichten Venusatmosphäre angepasst.
Venus Express ist seinem erfolgreichen Vorgänger Mars Express sehr ähnlich. Allerdings wurden die Messgeräte an die besonderen Ansprüche der sehr dichten Venusatmosphäre angepasst.
Die Venus – verhüllt von einem dichten Schleier aus Wolken verbirgt sie ihre Geheimnisse. Über dreißig Raummissionen schafften es nicht, ihr diese vollständig zu entlocken. Im April 2006 erreichte die Raumsonde Venus Express den geheimnisvollen Planeten und liefert seitdem beeindruckende Bilder zur Erde.
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