Griechenland: Tanz zweier nackter Satyrn
Mit Bart, Schwanz und Flöte
Bei Ausgrabungen in Eretria an der Westküste der Insel Euböa sind Archäologen auf ein außergewöhnliches Kieselmosaik gestoßen. Es zeigt zwei tanzende Satyrn: einen älteren mit Bart und einen jüngeren, der eine Doppelflöte spielt. Beide haben typische Kennzeichen dieser ungestümen Mischwesen: spitze Ohren, Stupsnase und einen Schwanz. Der Jüngere trägt zudem Hörner am Kopf – eigentlich ein Attribut des Gottes Pan.
Wie das griechische Kulturministerium mitteilt, stammt die Darstellung aus der Mitte des 4. Jahrhunderts v. Chr. Damals hatten die Griechen die Fußbodengestaltung mit Hilfe von Mosaiken gerade erst für sich entdeckt. Während spätere Setzbilder aus speziell zugerichteten Steinchen bestanden, nutzte man für die ältesten Kieselmosaike passendes Material aus der Umgebung. Trotzdem gelang es den Künstlern hier, mit geschickt ausgewählten Farben eine lebendige Wirkung zu erzielen.
Das Mosaik lag genau in der Mitte eines nahezu quadratischen Raums von zwölf Quadratmeter Fläche, in dem der Hausherr vermutlich Feste feierte. Der Raum gehörte zu einem recht luxuriösen Anwesen, von denen bereits mehrere ähnliche in der näheren Umgebung ausgegraben worden sind. Auch Mosaike kamen in diesen Gebäuden zum Vorschein, die sich auf eine Entstehungszeit von 360 bis 350 v. Chr. datieren ließen.
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