Höhlenmalereien: Vom Klimawandel weggewischt
Schwindende Höhlenmalerei
Rund 44 000 Jahre haben die Felsmalereien in den Höhlen im Karstgebiet von Maros-Pangkep auf Sulawesi überdauert. Die Bilder von Menschen, Tieren und Jagdszenen gelten als einige der ältesten szenischen Darstellungen überhaupt. Nun macht die klimabedingte Salzverwitterung den indonesischen Felsmalereien zunehmend zu schaffen: »Unsere Analysen zeigen, dass die Salzverwitterung die Höhlenoberflächen nicht nur chemisch schwächt, sondern dass das Wachstum von Salzkristallen hinter der alten Felskunst diese praktisch von den Wänden abblättern lässt. Sie verschwindet vor unseren Augen«, sagt Jillian Huntley von der Griffith University.
Gemeinsam mit ihrem Team stieß Huntley auf Anzeichen von Salzkristallisation in elf verschiedenen Kalksteinhöhlen des Karstgebiets von Maros-Pangkep, die von Malereien aus dem Pleistozän geziert werden. Verantwortlich für diesen Vorgang machen die Forscherinnen und Forscher in erster Linie Klimaveränderungen. Vor allem die hohen Temperaturen und die zunehmende Anzahl an trockenen Tagen in Folge in Kombination mit dem Monsunregen machen den Steinwänden zu schaffen. Zum Verhängnis wird den Höhlenmalereien dabei auch Indonesiens Lage in den Tropen. Dort zeige sich die globale Erwärmung in aller Regel besonders stark, erklärt Huntley. Je höher die Temperaturen steigen, desto mehr werde der Verlust der Felskunst vermutlich voranschreiten.
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