Optogenetik: Drahtlose Maus
Maus in der Versuchskammer
Strahlt die LED im Bein dieser Maus ihr brillantes blaues Leuchten ab, werden "optogenetisch" veränderte Nerven in der Muskulatur aktiv. So können bestimmte Nervenverbindungen im Körper oder auch im Gehirn des Tiers präzise untersucht werden. Problem dabei bisher: Um das Licht in die Nähe der Nerven zu leiten, waren Forscher auf Glasfaserkabel angewiesen. Nun jedoch präsentiert ein Team um die Stanford-Wissenschaftlerin Ada Poon ein drahtloses Implantat, das dem Versuchstier seine Bewegungsfreiheit zurückgibt.
Die Forscher haben dazu eine Kammer gebaut, die dank ihrer wabenförmigen Struktur nur dort Radiowellen in den Bereich abstrahlen, in dem sich die Maus aufhält, wo diese den Boden berührt. Im wasserreichen Körper des Tiers verstärkt Resonanz die Radiowellen, so dass eine Spule im Implantat die eingebaute LED mit elektrischer Energie versorgen kann (Video). Die Wissenschaftler erhoffen sich von dieser Technik Verhaltensexperimente unter natürlicheren Bedingungen. Zudem falle der Stress weg, den ein Tier erleidet, wenn ihm Forscher vor Versuchsbeginn ein Glasfaserkabel anschließen. Die Bauanleitung für das rund zwei Millimeter große Implantat wollen Poon und Kollegen frei verfügbar ins Internet stellen.
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