Parasiten: Ins Gras gebissen
Tote Ameise
Es klingt wie aus einem Gruselfilm – und ist doch biologische Realität: Pilzsporen infizieren Ameisen, übernehmen deren Kontrolle und steuern die befallenen Tiere fern. Wie Zombies bewegen sich die Sechsbeiner aus der Deckung, beißen sich an exponierten Stellen fest und sterben. Bald wachsen Pilzkörper aus ihrem Leib, aus denen Sporen freigesetzt werden, die neue Opfer infizieren. Nun zeigt sich, dass die Parasiten nicht nur die innere Uhr der Ameisen manipulieren, sondern dass sie auch eine eigene innere Uhr besitzen, wie Charissa de Bekker von der University of Central Florida und ihre Kollegen in "PLoS One" beschreiben. Diese Uhr sorgt demnach dafür, dass sie ihre Wirte gezielt manipulieren. Dadurch wandern viele befallene Ameisen zur gleichen Zeit an herausragende Orte, um dort ihr letztes Stündlein schlagen zu lassen. Warum das für die Parasiten so wichtig dass, dass ihre Opfer möglichst zeitgleich sterben, ist noch unklar – womöglich erhöht sich dadurch die Chance der Pilzsporen, auch wirklich neue Körper zu befallen.
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