Knochenmark "auf den Chip gebracht"
Auf den Chip gebracht
Das menschliche Knochenmark ist ein komplexes Organ, das alle Blutzellen bildet, die in unserem Körper zirkulieren. Es befindet sich im Inneren einer porösen, bälkchenförmigen Knochenstruktur, die an eine Honigwabe erinnert (im Bild farblich überlagert mit Blutzellen und Blutgefäßen). Ein Forscherteam um Don Ingber von der Harvard University in Boston hat nun diese Struktur in Mäusen nachwachsen lassen.
Um zu testen, ob das Knochenmark auch außerhalb des lebenden Organismus in seiner Funktion erhalten bleibt, entfernten die Forscher den Tieren operativ den "nachgebauten" Knochen. Sie platzierten ihn in ein mikrofluidisches System, das den Blutkreislauf nachstellte und so den Knochen mit Nährstoffen versorgte.
Das so genannte "Knochenmark-auf-einem-Chip" blieb eine Woche lang funktionstüchtig, wie man den gebildeten Blutzellen im Abfluss des Systems entnehmen konnte. Dieser kurze Zeitraum reicht aus, um Toxizität und Wirksamkeit neuer Arzneimittel direkt an "Organen-auf-einem-Chip" außerhalb des Organismus zu untersuchen. Somit stellt die Technologie eine vielversprechende Alternative zum Tierversuch dar.
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