StartseiteBiologieAktuelle Seite: Mahlzeit!Mahlzeit!Daniel Lingenhöhl © Brian J. Skerry/National Geographic Stock/WWF (Ausschnitt) © Brian J. Skerry(National Geographic Stock/WWF) (Ausschnitt) Toter Hammerhai | Von Tauchern wegen seiner skurrilen Kopfform geschätzt und gesucht, gehen auch Hammerhaie immer wieder in die Fischernetze wie hier vor Mexiko. Bisweilen werden die Tiere aber auch noch lebend an Bord gezogen, wo man ihnen die Flossen abschneidet und sie - immer noch lebendig - wieder zurück ins Meer wirft. Dort gehen sie qualvoll zu Grunde, während die Flossen als hoch geschätzte und teure "Delikatesse" nach Asien verkauft werden. © Mike R. Jackson/WWF-Canon (Ausschnitt) Beifang | Auf der Jagd nach Schollen und Seezungen durchpflügen Grundschleppnetze unterschiedslos den Meeresboden: "Das ist ungefähr so, als würde man einen Wald abholzen, um die Rehe zu erlegen", beschreibt Michael Stachowitsch, Meeresökologe an der Universität Wien, diese Methode. Die Fischer sammeln alles auf, was auf und im Boden lebt: Seesterne, Krebse, Seeigel gehen sofort wieder als unerwünschter Abfall über Bord - am Grund bleibt ein zerstörtes Ökosystem zurück. © Rudolf Svenson/WWF-Canon (Ausschnitt) Krabbenfischerei | Auch Krabbenfischern gehen immer wieder unerwünschte Tiere ins Netz wie dieser Dornhai. In Norwegen müssen diese Fische angelandet werden, die Fischer dürfen sie nicht einfach über Bord kippen. Der Beifang wird verwertet und auf die Fangquote für den eigentlich gejagten Fisch angerechnet - eine relativ fortschrittliche Regelung. © Nils Aukan/WWF-Canon (Ausschnitt) Ertränkter Basstölpel | Nach Angaben des WWF fallen pro Jahr rund 300 000 Wale, 300 000 Seevögel, mehrere Millionen Haie und 250 000 Meeresschildkröten der Fischerei zum Opfer. In der Krabbenfischerei bestehen oft vier Fünftel des Fangs aus unerwünschten Tieren wie diesem Basstölpel, der sich in einem Netz in der Nordsee verfangen hat. © Jason Rubens/WWF-Canon (Ausschnitt) Tod im Treibnetz | Längst haben die Vereinten Nationen die Treibnetze verbannt, weil sie ein ökologisches Desaster im Meer angerichtet haben. Immer noch schwimmen aber Millionen herrenloser Nylonnetze durch die Weltmeere, die sich nicht zersetzen und zur Todesfalle für alle schwimmenden Meeresbewohner werden. © Hélène Petit/WWF-Canon (Ausschnitt) Walhai | Auch sehr große - und bedrohte - Tiere wie dieser Walhai verenden mitunter in den Netzen. Langleinen genannte, über Kilometer reichende Schnüre mit Tausenden von Angelhaken gelten sogar als größte Gefahr für Albatrosse: Sie tauchen nach den Ködern und werden dabei zigfach ertränkt. Der Verlust der langlebigen Alttiere hat manche Arten nahe an die Ausrottung gedrängt. © Michel Gunther/WWF-Canon (Ausschnitt) Rettungsversuch | Ein Taucher versucht eine Lederschildkröte aus einem Stellnetz zu befreien - vergeblich: Das Tier ertrinkt einige Stunden später erschöpft. Einige Male hatte das urzeitliche Reptil noch zum Luftschnappen auftauchen können, bevor die Kräfte es verließen. © Brian J. Skerry/National Geographic Stock/WWF (Ausschnitt) Über Bord | Wie Müll gehen diese toten Fische wieder über die Reling eines mexikanischen Fischerboots. Die Europäische Union möchte diese Verschwendung nun eindämmen: Der Beifang soll nicht mehr einfach über Bord gehen - wie die EU dies umsetzen will, ist aber noch unklar. © Mike R. Jackson/WWF-Canon (Ausschnitt) Toter Flunder | Vierzig Prozent der weltweit gefangenen Fische und anderer Meerestiere ist eigentlich unerwünschter Beifang; bei der besonders verschwenderischen Haijagd gehen sogar mehr als 90 Prozent der an Bord gezogenen Biomasse wieder als Abfall über Bord. Von Nachhaltigkeit kann bei diesen Zahlen keine Rede sein. © Birdlife International (Ausschnitt) Ertränkter Wanderalbatros | Möglichkeiten den Beifang zu verringern gäbe es viele: Senkgewichte an Langleinen ziehen die Haken schneller in die Tiefe, sodass Seevögel sie nicht mehr erreichen. Beifang von Meeresschildkröten kann durch so genannte Rundhaken um bis zu 90 Prozent verringert werden. Akustische Signalgeber geben Laute ab und schrecken so Delfine ab. All diese Methoden sind relativ kostengünstig und kämen auch den Fischern langfristig zugute, denn sie erhöhen ihren Ertrag und schonen ihr Material. Allein an Aufklärung fehlt es - und bisweilen auch am politischen Willen. Der weltweite Hunger nach Fischmahlzeiten hat eine traurige Kehrseite: Fast die Hälfte der gefangenen Fische und Meeresfrüchte geht, beschönigend als Beifang deklariert, wieder ungenutzt über Bord.
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Fischerei: Rundhaken senkt Beifang um beinahe 90 ProzentEin neuer Rundhaken verhindert den Tod von Meeresschildkröten in der Fischerei. Jedes Jahr verenden schätzungsweise 250 000 der vom Aussterben bedrohten …
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