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Mondkrater Shackleton: Ein Blick in die ewigen Schatten

Mit der Kombination zweier Kameras gelingt der NASA diese Aufnahme eines Kraters, dessen Boden niemals von der Sonne beschienen wird.
Shackleton-Krater

Shackleton-Krater

Am Südpol des Mondes steht die Sonne so tief, dass sie niemals den Boden dieses Kraters bescheint. Für jede normale Kamera würde sich hier unergründliche Schwärze zeigen, nicht so jedoch für die »ShadowCam« der NASA. Das Instrument an Bord der südkoreanischen Raumsonde Danuri ist darauf ausgelegt, selbst unter den Lichtverhältnissen in den »Kratern der ewigen Dunkelheit« noch gestochen scharfe Fotos zu schießen.

Denn auch diese sind nicht absolut dunkel. Sie werden minimal erhellt durch Licht, das von benachbarten, sonnenbeschienenen Partien der Mondoberfläche reflektiert wird. Hinzu kommt der »Erdschein«: Wenn bei Neumond auf der erdzugewandten Seite des Mondes Nacht herrscht, taucht Sonnenlicht, das von der Erde reflektiert wird, seine Oberfläche in ein aschgraues Licht, ganz ähnlich wie der Vollmond die Erde bei Nacht. Auch solche schwach illuminierten Szenen kann die ShadowCam aufzeichnen.

Wegen ihrer hohen Lichtempfindlichkeit ist sie allerdings nicht in der Lage, Terrain abzulichten, das direkt von der Sonne beschienen wird. Diese Partien erscheinen einfach weiß. Um die hier gezeigte Aufnahme anzufertigen, griffen die Fachleute der NASA auf Kameras des Lunar Reconnaissance Orbiter (LRO) zurück und kombinierten beide Aufnahmen.

Shackleton ist für die Mondforschung von großem Interesse, da sich im kalten Kraterinneren Stoffe wie Wassereis über lange Zeiträume hinweg halten können. Direkte Hinweise darauf lassen sich dem Bild nicht entnehmen; das Eis muss sich, so es denn existiert, im Gesteinsmaterial befinden.

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