Neu in der Stadt
Schneidervogel beim Singen
Diesen Anblick gönnt einem der Kambodschanische Schneidervogel (Orthotomus chaktomuk) nur selten: Normalerweise versteckt sich der unscheinbar gefärbte Singvogel in dichtem Gestrüpp feuchter Flutebenen am Mekong und anderer Flüsse Zentralkambodschas. Seine heimliche Lebensweise sorgte dafür, dass die Art als solche bis jetzt unentdeckt geblieben ist – obwohl sie sogar innerhalb der Stadtgrenzen Phnom Penhs mit seinen 1,5 Millionen Einwohnern lebt.
Der neue Schneidervogel wurde zuvor wohl mit einem häufigeren Verwandten mit ähnlichem Aussehen verwechselt und daher nie genauer unter die Lupe genommen. Erst als Ashish John von der New Yorker Wildlife Conservation Society ein Exemplar auf einer Baustelle in der Vorstadt von Phnom Penh fotografierte und auch bei näherer Betrachtung nicht richtig bestimmen konnte, kam die Sache ins Rollen. Am Ende entpuppte sich der Vogel als gänzlich neue Art, die noch relativ weit verbreitet ist, auch wenn auf dem Gebiet der kambodschanischen Hauptstadt der Lebensraum langsam knapp wird. Bislang gilt Orthotomus chaktomuk aber nicht als gefährdet, da im Umland der Metropole noch ausreichend geeignete Biotope vorhanden sind.
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