Perfekt geschüttelt
Datei herunterladen
Tiere haben das Trockenschleudern bei nassem Fell perfektioniert. Doch wie ihre Methode im Detail funktioniert, ist bis heute nicht zur Gänze verstanden. Mittels Filmaufnahmen, unter anderem per Röntgendurchleuchtung, versuchten Forscher des Georgia Institute of Technology in Atlanta nun die Prozesse hinter dem Trockenschütteln zu verstehen. Video (47.9 MB)
Für ihr Experiment beobachteten sie das Verhalten von 40 nassen behaarten Säugetieren: Neben Mäusen, Hunden und Tigern kamen insgesamt 15 verschiedene Tierarten vor die Linse. Dabei fanden sie heraus, dass die Anzahl der Schwingungen pro Zeiteinheit mit der Größe des Tiers abnimmt. Eine Maus schüttelt sich innerhalb einer einzigen Sekunde 27 Mal hin und her, während ein Bär sein Fell nur vier Mal schleudert. Überdies spielt es eine Rolle, ob das Tier eine lockere Haut besitzt. Teamleiter David Hu befestigte einen fluoreszierenden Halm im Fell eines Hundes und entdeckte, dass die Haut bis zu 90 Grad um den Körper schwingt.
Effizienteres Schütteln ist für die Tiere übrigens eine Frage des Überlebens: "Wenn ein Hund sich nicht aktiv trocknen könnte, müsste er 25 Prozent seines täglichen Energieaufkommens benutzen, um die Nässe aus dem Fell zu treiben. Dadurch würden sie unterkühlen und sterben", erklärt Hu. Der Film wurde auf dem Videowettbewerb zur Fluiddynamik der American Physical Society von David Hu und seinem Team vorgestellt. Die Forscher wollen nun an Wasserbewohnern wie Bibern neue Einsichten über die Wechselwirkung von Wassertropfen und Haaren gewinnen. Neue Ansätze für die Technologie von Waschmaschinen und die Entwicklung von Haarpflegeprodukten könnten dabei herausspringen, hoffen die Forscher. (sh)
Video: © Andrew Dickerson, Grant Mills, Jay Bauman, Young-Hui Chang, David Hu
Schreiben Sie uns!
1 Beitrag anzeigen