Qualle auf der Pirsch
Qualle auf der Pirsch
Die Rippenqualle Mnemiopsis leidyi ist ein Raubtier und ernährt sich überwiegend von Mikroplankton, Ruderfußkrebsen und Fischlarven. Die Beute reagiert jedoch sehr empfindlich auf Turbulenzen im Wasser und flüchtet, sobald sich ein Fressfeind nähert. M. leidyi beherrscht allerdings eine besondere Jagdtechnik, die verräterische Bewegungen vermeidet.
Die Qualle erzeugt einen Flüssigkeitsstrom, den sie langsam entlang ihrer Mundlappen beschleunigt. Damit transportiert sie große Mengen Wasser mit Nährstoffen zu ihrem Maul. Erst hier wird der Sog so stark, dass die Beute ihn bemerkt – zur Flucht ist es dann allerdings zu spät. Die Strömung erzeugt die Qualle mithilfe mikroskopischer Härchen, sogenannten Zilien, die sich innerhalb der Lappen befinden.
M. leidyi stammt ursprünglich von den Atlantikküsten vor Nord- und Südamerika. Sie wurde aber in andere Regionen verschleppt und hat mittlerweile auch in der Ostsee und Teilen der Nordsee für Aufregung gesorgt. Durch ihre effiziente Fressweise und schnelle Fortpflanzung kann sie Ökosysteme bedrohen, indem sie vor allem die Zooplanktonbestände dezimiert, aber auch Fischlarven in großen Massen beseitigt. (fb)
Colin, S.P. et al.: Stealth predation and the predatory success of the invasive ctenophore Mnemiopsis leidyi. In: PNAS 107 (40), S. 17223-17227, 2010.
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