Fossilien: In Gold gegossene Attacke
Seltener Bernsteinfund
49 Millionen Jahre alt und kein bisschen schrumpelig – so präsentiert sich eine 0,7 Millimeter kleine Raubmilbe, die auf dem Kopf einer Ameise sitzt, konserviert in baltischem Bernstein. Diesen seltenen Fund haben Forscher um Jason Dunlop vom Museum für Naturkunde in Berlin nun dokumentiert.
Weltweit gibt es nur vierzehn dokumentierte Funde von fossilen Milben – obwohl die Spinnentiere auf eine lange Entwicklungsgeschichte zurückblicken können. Dass es trotzdem nur wenige Fossilien gibt, liegt wohl am bevorzugten Lebensraum der kleinen Parasiten: Heimisch in Laub und im Erdboden krabbeln sie selten auf Bäume und entgehen so dem Kontakt mit dem tückischen Baumharz. Um so spannender präsentiert sich der neueste Fund, beinhaltet er doch den wohl ältesten Beleg, dass Raubmilben und Insekten aus der Gruppe der Hautflügler eine ökologische Beziehung pflegen. Auch heute noch finden sich die Nachkommen der Gattung Myrmozercon, zu der das Exemplar aus dem Bernstein gehört, in der Gesellschaft von Ameisen. Bevorzugt "reiten" sie auf deren Kopf oder Körper und ernähren sich vermutlich auch parasitisch von den Insekten.
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