Direkt zum Inhalt

Arktis: Riesiger Eisberg bedroht Dorf

Das Dorf Innaarsuit in Grönland ist in Gefahr: Kurz vor der Küste ist ein riesiger Eisberg gestrandet. Wenn er kippt, drohen Tsunamis.
Eisberg bei Innaarsuit

Eisberg bei Innaarsuit

169 Menschen leben in dem kleinen grönländischen Dorf Innaarsuit an der Westküste der Insel. Ein Teil von ihnen musste nun evakuiert werden, weil Lebensgefahr bestand. Vor der Küste des Weilers ist ein riesiger Eisberg auf Grund gelaufen, der umkippen könnte – und das würde wiederum einen lokalen Tsunami mit meterhohen Wellen auslösen, dem die Holzhäuser wenig entgegenzusetzen hätten. Derartige Ereignisse kommen in den Polargebieten der Erde immer wieder vor, treffen aber nur sehr selten Menschen in der dünn besiedelten Arktis. 2010 verwüstete ein solcher Tsunami einen kleinen Fischerhafen auf Grönland. Je nach ihrer Größe setzen die Eisberge beim Umstürzen eine Energie frei, die in etwa einem Erdbeben der Stärke 5 bis 6 auf der Gutenberg-Richter-Skala entspricht. Vor allem Eisberge, die halb so dick wie hoch sind, besitzen eine kritische Form; ihre Masse kann beim Umkippen eine Wirkung wie mehrere tausend Tonnen Sprengstoff vom Typ TNT entfalten. Der vor Innaarsuit liegende Eisberg wiegt rund zehn Millionen Tonnen und ragt etwa 90 Meter aus dem Meer. Am Wochenende (21. Juli) wird Regen in der Region erwartet, der die Schmelze beschleunigen könnte. Das erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass Teile des Kolosses abbrechen und ebenfalls Flutwellen auslösen. Zwischenzeitlich hatten die Dorfbewohner gehofft, einsetzender Wind würde den Eisberg weitertreiben, doch er lief erneut auf Grund.

Schreiben Sie uns!

1 Beitrag anzeigen

Wir freuen uns über Ihre Beiträge zu unseren Artikeln und wünschen Ihnen viel Spaß beim Gedankenaustausch auf unseren Seiten! Bitte beachten Sie dabei unsere Kommentarrichtlinien.

Tragen Sie bitte nur Relevantes zum Thema des jeweiligen Artikels vor, und wahren Sie einen respektvollen Umgangston. Die Redaktion behält sich vor, Zuschriften nicht zu veröffentlichen und Ihre Kommentare redaktionell zu bearbeiten. Die Zuschriften können daher leider nicht immer sofort veröffentlicht werden. Bitte geben Sie einen Namen an und Ihren Zuschriften stets eine aussagekräftige Überschrift, damit bei Onlinediskussionen andere Teilnehmende sich leichter auf Ihre Beiträge beziehen können. Ausgewählte Zuschriften können ohne separate Rücksprache auch in unseren gedruckten und digitalen Magazinen veröffentlicht werden. Vielen Dank!

Partnerinhalte

Bitte erlauben Sie Javascript, um die volle Funktionalität von Spektrum.de zu erhalten.