Geologie: Riesiges Erdloch in Chile entdeckt
Erdloch in Chile
Es wirkt ein bisschen so, als seien über- oder außerirdische Kräfte am Werk gewesen – so kreisrund ist das Loch, das sich am Samstag im Norden Chiles aufgetan hat. Auf dem Gebiet der Alcaparrosa-Mine, einer Kupfermine in der Atacama-Region, ist urplötzlich der Boden weggesackt. Die Öffnung hat einen Durchmesser von mehr als 25 Metern und ist 200 Meter tief, wie das Nationalamt für Geologie und Bergbau (Sernageomin) in einem Tweet meldete.
Die Bilder sind spektakulär – lösten jedoch auch eine große Beunruhigung in der Region aus. Das nächste Haus sei zwar glücklicherweise 600 Meter entfernt – was aber, wenn »es einmal an einem bewohnten Ort, auf einer Straße, in einer Schule passiert?«, fragte der Bürgermeister der Gemeinde Tierra Amarilla, Cristóbal Zúñiga, in einem Radio-Interview.
Unklar ist noch, was die Entstehung des Lochs ausgelöst hat – ob es eine natürliche Ursache hat oder mit der Kupfermine des schwedisch-kanadischen Betreibers Lundin Mining in Verbindung steht. Die Öffnung scheine die Mine jedenfalls nicht zu tangieren, schreibt das Nachrichtenportal »Watson«. Die Absenkung solle ungefähr 200 Meter oberhalb enden. Dennoch seien die Arbeiten im Werk vorläufig eingestellt und das betroffene Gebiet abgesperrt worden.
Allerdings kommt es auch in der Natur hin und wieder vor, dass sich plötzlich der Boden auftut. Geologen sprechen in solchen Fällen von einer Doline oder Sinkhöhle. Diese schlot-, trichter- oder schüsselförmigen Senken entstehen, wenn in Wasser lösliches Karbonatgestein verwittert und irgendwann die Geländeoberfläche nachgibt.
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