Roboter baut sich Rampe aus Zahnstochern
Viele Roboter, vor allem solche mit Rädern, scheitern schon an kleinen Hürden, zum Beispiel einer Trittstufe. Damit es ihrem Gefährt nicht genauso geht, verpassten ihm Forscher um Nils Napp von der Harvard University eine Schießvorrichtung für Zahnstocher. Mit ihr kann sich die Maschine eine passende Rampe bauen.
Rund 3600 Hölzchen waren in den Experimenten erforderlich, um die angestrebte Höhe zu erreichen. Zwar verkeilen sich die Zahnstocher auf Grund ihrer Form vergleichsweise gut zu einem brauchbaren Gebilde, aber erst Heißkleber auf den Stäbchen verlieh der Rampe die nötige Stabilität.
Das Prinzip des amorphen Holzbaus habe man sich vom Biber und dessen schiefwinkligen Staudämmen abgeschaut. Termiten standen hingegen Pate für Variante Zwei des Roboters: Er deponiert unzählige Bauschaumtröpfchen, die sich zu einem Auffahrtsweg aufblähen.
Das Material aus dem Baumarkt erfreut sich bei Robotikern offenbar wachsender Beliebtheit. Vergangenes Jahr entwickelten Forscher der University of Pennsylvania "FoamBot". Er stellt einen Artgenossen aus Roboter-Komponenten – und eben Bauschaum her. Schweizer Forscher nutzten hingegen gleichfalls Heißkleber, einmal als Kletterhilfe und einmal als Ausgangsstoff, mit dem ihr Roboter bei Bedarf die passenden Werkzeuge herstellen soll.
"Materials and Mechanisms for Amorphous Robotic Construction", 2012 IEEE/RSJ International Conference on Intelligent Robots and Systems, Vilamoura, Portugal
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