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Plastikmüll: Schwimmende »Steine« verschmutzen Strände

Eine neue Art von Kunststoffabfällen liegt gut getarnt in der Umwelt herum. Die Brocken sind schwer zu erkennen, so dass niemand weiß, wie viel es davon wirklich gibt.
Pyroplastik, gesammelt an den Stränden Cornwalls. Das Zeug sieht aus wie Strandkiesel, ist aber schwimmfähig.

Pyroplastik, gesammelt an den Stränden Cornwalls

Die Menschheit hat, das kann man mit Gewissheit sagen, den Planeten dramatisch verändert. Unser Einfluss reicht aber sogar über die dezimierte Biosphäre hinaus – bis ins Reich der Gesteine. Unter den zahlreichen von Menschenhand erschaffenen Mineralen und Gesteinen finden sich jetzt auch kuriose Kiesel, von denen ein Team um Andrew Turner in »Science of the Total Environment« berichtet. Auf den ersten Blick sehen sie nicht viel anders aus als die rund geschliffenen Gesteinsbrocken, die man an den Ufern von Gewässern überall auf der Welt findet – doch beim Anfassen erweisen sie sich als viel leichter als jeder Kiesel.

Dieses Pyroplastik, wie Turner das ungewöhnliche Material nennt, entsteht laut seiner Hypothese beim Verbrennen von Kunststoffen wie Polyethylen oder Polypropylen, deren enthaltene Farbstoffe sich durch Hitze grau oder schwarz färben. Diese Vermutung erhärtete seine Arbeitsgruppe bei Experimenten mit bunten Kunststoffen. Die kieselähnliche Form dagegen erhalten die verschmorten Bröckchen auf demselben Weg wie ihre mineralischen Doppelgänger: Wasser, Wind und Wetter schleifen und brechen sie auf die gleiche Weise. Womöglich gibt es unglaublich viele dieser Steinattrappen in der Umwelt, die wir wegen der guten Tarnung nur nicht sehen, spekuliert Turner. Natürlich sind die in ihnen enthaltenen Farbstoffe keineswegs harmlos. So fand das Team in aus der Umwelt geborgenem Pyroplastik Chrom und Blei, die Turner als Rückstände des leuchtend gelben Pigments Bleichromat interpretiert, das lange zum Färben von Plastik diente.

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