Sensationsfund: Ein Mammutbaby aus dem kanadischen Eis
Mumifiziertes Wollhaarmammut-Baby
Es sieht fast ein bisschen so aus, als würde es einfach nur schlafen. Bergleute haben am Dienstag, den 21. Juni, bei Grabungen im Yukon-Territorium im äußersten Nordwesten Kanadas ein fast vollständig erhaltenes, mumifiziertes Wollhaarmammut-Baby im Permafrostboden gefunden. »Dies ist eine bemerkenswerte Entdeckung für unsere Stammesgemeinschaft«, sagt Roberta Joseph, Älteste des Indigenenstamms Tr'ondëk Hwëch'in, auf dessen Gebiet der Fundort liegt. »Wir freuen uns darauf, mit der Regierung von Yukon bei den nächsten Schritten zusammenzuarbeiten, um mit diesen Überresten in einer Weise umzugehen, die unsere Traditionen, unsere Kultur und unsere Gesetze respektiert.« Es ist das am vollständigsten erhaltene mumifizierte Mammut, das in Nordamerika bislang gefunden wurde.
Im Yukon-Territorium sind bereits einige weltbekannte Fossilien eiszeitlicher Tiere entdeckt worden; mumifizierte Überreste mit Haut und Haaren werden jedoch nur selten ausgegraben. Die Tr'ondëk Hwëch'in tauften das vermutlich weibliche Baby auf den Namen Nun cho ga, was in der Han-Sprache »großes Tierbaby« bedeutet. Experten des ortsansässigen Geologischen Dienstes und der University of Calgary vermuten, dass das Mammutbaby während der Eiszeit gestorben ist, also vor mehr als 30 000 Jahren.
Wollhaarmammute bewohnten über mehrere hunderttausend Jahre Eurasien und später auch Nordamerika. Die Art starb vor etwa 13 000 Jahren auf dem Festland aus – auf manchen arktischen Inseln erst einige Jahrtausende später.
Nun cho ga sei »eine unglaubliche wissenschaftliche Entdeckung«, sagte Paläontologe Grant Zazula von der zuständigen Behörde dem Sender Global News. Haare und Haut seien erhalten geblieben. »Wenn man sich ihre Füße ansieht, hat sie winzig kleine Finger- und Fußnägel, die noch nicht ganz ausgehärtet sind.« Sie sei etwa 140 Zentimeter lang. Erste Untersuchungen deuten darauf hin, dass sie bei ihrem Tod etwa einen Monat alt gewesen ist.
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