Späher ins All
ALMA
Diese Woche wurde das Atacama Large Millimeter/submillimeter Array – kurz ALMA – offiziell in Betrieb genommen: Bis zum Jahresende sollen dann insgesamt 50 Zwölf-Meter-Antennen, zwölf Sieben-Meter- und vier weitere Zwölf-Meter-Antennen die unterschiedlichsten Objekte im Spektralbereich der Millimeter- und Submillimeterwellen beobachten Darunter befinden sich Galaxien und ihre Zentralregionen, Sternentstehungsgebiete, Staubscheiben um junge Sterne und andere kosmische Erscheinungen.
Bis kurz nach dem Urknall sollen die Teleskope, deren Empfangsfläche insgesamt 7000 Quadratmeter beträgt, in die Frühgeschichte des Universums blicken. Als Standort hat die Europäische Südsternwarte ESO dafür die Hochebene von Chajnantor in der chilenischen Wüste Atacama ausgesucht: Die trockene Luft in 5000 Meter Höhe ermöglicht wie wenige Orte auf der Welt einen fast ungetrübten und von Sauerstoff unbeeinflussten Blick ins All – Sauerstoff schwächte die Radiowellen ab, die die Astronomen für ihre Beobachtungen nutzen wollen.
Bis zu 16 Kilometer stehen die einzelnen Teleskope des Array auseinander, um eine möglichst hohe Winkelauflösung zu erhalten. Gleichzeitig lassen sich alle Teleskope relativ einfach mit Spezialtransportern verschieben, um immer wieder neue Blicke in den Weltraum werfen zu können. Astronomen erwarten jedenfalls viel von ihrem neuen Werkzeug: "Wir werden Dinge sehen, die wir uns nicht einmal erträumt haben", äußerte ESO-Projektmanager Wolfgang Wild gegenüber Spektrum.de.
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