Spielende Kriechtiere
Können Tiere "spielen"? Eine Definitionsfrage, finden viele Wissenschaftler. Ein klarer Fall, meinen Psychologen nach einem Blick auf Schildkröten, Fische, Reptilien und passendes Spielzeug.
Auch Schildkröten, Fische und Reptilien spielen gerne, wenn sie die Gelegenheit bekommen. Zu dieser Überzeugung gelangten jedenfalls Gordon Burghardt von der University of Tennessee in Knoxville und seine Kollegen, nachdem sie einigen Wirbeltierfreiwilligen Basketbälle, bunte Tücher oder sonstwie spannende Gegenstände ins Gehege geworfen hatten. Dabei achteten die Forscher besonders darauf, dass die Tiere sich weder bedroht fühlten noch hungrig waren – sondern vielmehr gerade gar nichts irgendwie Lebenswichtiges zu tun hatten.
Wie sich zeigte, begannen die unterschiedlichen Tiere sich prompt ohne einen ersichtlichen Grund mit den Gegenständen auseinanderzusetzen – und zwar "spielerisch" wie die Forscher definieren. "Spiel", so Burghardt und Co, sei in einem Verhalten gegeben, wenn fünf Kriterien zutreffen: Es müsse in der gegebenen Situation unvollkommen zweckgebunden sein, vom Alter der Organismen unabhängig und freiwillig ausgeführt werden, sobald die Tiere entspannt sind und nichts zu tun haben. Was dann alles passieren kann, haben die Forscher im Zoo beobachtet, dann gefilmt und jetzt in "The Scientist" veröffentlicht. (jo)
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