Spinnenvorfahr aus dem Kambrium
Kambrischer Gliederfüßer
Sie sahen kurios aus: die in Nordamerika und China zahlreich vertretenen Gliederfüßer der Gattung Alalcomenaeus. Neben Fortsätzen an den Körpersegmenten besaßen sie auch zwei abzuwinkelnde Fortsätze am Kopf. Schon lange diskutierten Forscher, ob diese Tiergruppe frühe Vorläufer der Spinnentiere oder doch der Krebstiere seien. Licht ins Dunkel bringen nun Nicholas Strausfeld von der University of Arizona in Tucson und seine Kollegen, denn ihnen gelang ein Kunststück: Sie machten das ehemalige Nervensystem des Tieres sichtbar.
Mit verschiedenen Bildgebungsverfahren ermittelten die Wissenschaftler, dass die Innervierung der Kopfanhänge an das zweite Kopfsegment gekoppelt ist – wie bei Spinnentieren. Und auch der restliche Bauplan stimmt mit dem der Chelicerata überein, und nicht mit dem der Mandibulata, zu denen neben den Krebstieren auch die Tausendfüßer und Insekten zählen. Diese beiden grundlegenden Entwicklungslinien hatten sich also bereits im Kambrium vor 520 Millionen Jahren entwickelt.
Nature 502, S. 364-367, 2013
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