Springende Grillen - eine außergewöhnliche Überlebenstechnik
Die flügellose Pygmäen-Maulwurfsgrille Xya capensis lebt in Höhlen an Fluss- und Seeufern – und damit sehr gefährlich: Springt sie versehentlich vom Festland ins Wasser, muss sie sich möglichst schnell vor Fressfeinden und dem Ertrinken retten. Dabei hilft ihr eine Strategie, die Forscher um Malcolm Burrows der University of Cambridge ganz zufällig in Südafrika entdeckten.
Sobald die Tiere ins Wasser fallen, setzten sie ein ausgeklügeltes System ruderähnlicher, schaufelförmiger Fortsätze an den Hinterbeinen ein, die mit dem Protein Resilin kombiniert sind – ein Eiweiß, das ihnen eine elastische federähnliche Eigenschaft verleiht. Die Tiere strecken ihre Hinterbeine explosiv und bewegen sie dabei so schnell, dass sich die schaufelförmigen Fortsätze sowie weitere Ausläufer auffächern, um ihre Oberfläche zu vergrößern. Das hierbei eingeschlossene Wasser drücken sie nun – indem sie eine Strömung ohne Verwirbelungen generieren – nach unten, so dass ihr Körper mit enormer Startgeschwindigkeit nach oben in die Luft schießt. Die Grille nutzt dabei das günstige Verhältnis aus hoher Viskosität des Wassers im Verhältnis zur kleinen Körpergröße aus. Mit Sprüngen von bis zu 10 Zentimeter Höhe und 3 Zentimetern Weite rettet sich das Insekt auf diese Weise meist sicher ans Ufer.
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