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Irak: Eine der ältesten Städte der Welt

Vor mehr als 140 Jahren entdeckten Forscher die mesopotamische Stadt Girsu. Nun legten Archäologen den lang gesuchten Tempel und den Palast der rund 4500 Jahre alten Sumerer-Metropole frei.
Der Tempel von Girsu aus der Luft.

Tempel aus der Luft

Städte, Schrift und Herrscher – im 3. Jahrtausend v. Chr. entstanden im Land zwischen Euphrat und Tigris frühe Zivilisationen. Die Sumerer hatten dort Metropolen wie Ur, Uruk, Umma oder Lagasch errichtet und ein Schriftsystem entwickelt, die Keilschrift. In einer jener sumerischen Megacitys namens Girsu haben nun Archäologen des British Museum in London, der irakischen Antikenbehörde und des J. Paul Getty Trust und Museum lang gesuchte Bauten frei gelegt. Die Fundstätte war vor mehr als 140 Jahren im Süden des Irak entdeckt worden, doch erst jetzt konnten die Forschenden mit Hilfe von geophysikalischen Prospektionsmethoden und Luftbildern den Tempel und den Palast von Girsu ausfindig machen. Das Bild oben zeigt die Grabungen am Tempel, dessen Überreste aus verschiedenen Phasen zwischen 3000 und 2000 v. Chr. stammen.

Dass ein solcher Bau in Tello, dem heutigen Ortsnamen des sumerischen Girsu, existierte, war bisher nur durch Schriftquellen vom Fundplatz bekannt. Das Heiligtum mit Namen Eninnu war dem Stadtgott Ningirsu geweiht. Zudem hat das Forscherteam um Grabungsleiter Sébastien Rey vom British Museum die Überreste eines Palastes zu Tage gefördert. »Girsu ist eine der wichtigsten Kulturerbestätten der Welt, dennoch ist nur wenig darüber bekannt«, sagt Rey laut einer Pressemitteilung. Bereits im Herbst 2022 bargen er und sein Team dort zirka 200 Keilschrifttafeln, die wohl schon im 19. Jahrhundert aus dem Boden hervorgewühlt worden waren.

Überhaupt haben Raubgräber immer wieder an dem Fundort nach wertvollen Antiken gesucht. Bis zum Beginn des aktuellen Girsu-Projekts im Jahr 2021 hatten in der einstigen Sumerer-Metropole seit mehr als 90 Jahren keine archäologischen Grabungen mehr stattgefunden.

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