Tiefer Blick in Sternenkinderstube
Carinanebel im Infrarot
Der Carinanebel, nur etwa 7500 Lichtjahre von uns entfernt, ist eine der nächstgelegenen Geburtsstätten massereicher Sterne. Dichte Staubwolken verhindern jedoch, im sichtbaren Licht einen tieferen Blick ins Geschehen zu werfen. Mit dem Very Large Telescope der ESO gelang nun jedoch Forschern um Thomas Preibisch von der Universitätssternwarte München ein spektakulärer Blick im infraroten Wellenlängenbereich, der bislang unsichtbare Details aufdeckte.
Das Bild ist zusammengesetzt aus mehreren hundert Einzelaufnahmen. In der linken unteren Bildecke leuchtet Eta Carinae, der so manches Rätsel aufgibt. In den 1840er Jahren war er einige Zeit der zweithellste Stern am Himmel. Die ihn umgebenden Gaswolken werden von seiner starken UV-Strahlung zum Leuchten angeregt.
Nahe der Bildmitte zeigt sich der Sternhaufen Trumpler 14. Schon im sichtbaren Licht gut zu erkennen, mehrt sich im Infraroten die Zahl der erkennbaren Sterne noch einmal deutlich. Eine gelblich Sterngruppe in der oberen linken Bildhälfte wurde sogar erst in diesem langwelligen Spektrum sichtbar, sie bleibt im sichtbaren Licht verborgen.
Doch auch das nahe Infrarot gibt nicht alles preis: Über das gesamte Bild verteilt bleiben dunkle "Wolken" übrig. In diesen Staubansammlungen entstehen gerade jetzt neue Sterne.
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