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Tierischer UV-Blick
Tierischer UV-Blick

© Jo Mur (Ausschnitt)
© Ulrike Siebeck (Ausschnitt)
Gemustertes Gesicht | Was für das menschliche Auge verborgen bleibt, ist für diesen Fisch lebensnotwendig: Pomacentrus amboinensis aus der Familie der Riffbarsche erkennt seine Artgenossen am Muster im Gesicht - dank seiner Fähigkeit, UV-Licht zu sehen, wie Forscher um Ulrike Siebeck vom Australian Research Council Centre of Excellence in Vision Science jetzt herausfanden. Während das linke Bild den Fisch zeigt, wie wir ihn wahrnehmen, markieren die weißen Flecken auf dem rechten Bild die UV-reflektierenden Stellen des Musters.
© Science (Ausschnitt)
Reizendes Leuchten | Springspinnen der Art Cosmophasis umbratica flirten auf ganz eigene Weise: Mit einem Farbspektakel in Fluoreszenzgrün und Ultraviolett buhlen sie um die Gunst des anderen Geschlechts. Unter UV-Bestrahlung offenbaren sich die geheimen Leuchtzeichen der Spinnen. Während die Männchen (links) über den ganzen Körper verteilt UV-reflektierende Flecken besitzen, beschränken sich die Weibchen sich auf fluoreszierende Taster.
© Bleiweiss, R.: Ultraviolet plumage reflectance distinguishes sibling bird species. In: PNAS 101, S. 16561–16564, 2004, fig. 1 (Ausschnitt)
Vögel mit UV-Blick | Nicht nur Fische, Reptilien und Insekten können Licht im UV-Bereich sehen, auch das Gefieder vieler Singvögel schillert in Wellenlängen zwischen 320 und 400 Nanometern, um Botschaften über die Paarungseignung von Männchen und Weibchen zu verbreiten. Während einige Tangarenarten für uns kaum zu unterscheiden sind, bringt UV-Licht verschiedene Reflexionsmuster der Gefieder zu Tage.
© Jo Mur (Ausschnitt)
Strahlende Kehle | Die UV-Färbung der Kehle von Plattgürtelechsen (Platysaurus broadleyi) verrät Artgenossen, wie kampfstark der Gegenüber ist. Werden die beim typischen Kräftemessen präsentierten Regionen mit Sonnenschutzcreme überdeckt, fordern andere Männchen diese Tiere häufiger zum Kampf auf als andere: Die Streitsuchenden schätzen den Konkurrenten schwächer ein, als er ist.
© NJ Marshall (Ausschnitt)
Leuchtende Federn machen attraktiv | Auch einige Papageien können ultraviolettes Licht sehen: Bei Männchen und Weibchen des wild lebenden Wellensittichs (Melopsittacus undulatus) fluoreszieren im ultravioletten Licht die gelben Kopf- und Wangenfedern. Sie verleihen den Vögeln die nötige Attraktivität, denn das leuchtende Gefieder spielt bei der Partnerwahl der Tiere eine wichtige Rolle.
© York Winter, Max-Planck-Forschungsstelle für Ornithologie, Seewiesen (Ausschnitt)
Spitze Ohren und scharfe Augen | Die Fähigkeit, Wellenlängen im UV-Bereich sehen zu können, ist auch Säugetieren nicht vorenthalten: Einige Fledermausarten orientieren sich nicht nur durch Ultraschall, sondern sehen auch UV-Licht. Damit die Blütenfledermaus (Glossophaga soricina) die Blüten der fledermausbestäubten Bromelie (Paliavana prasinata) findet, die über ein Echo nur schwer zu orten sind, reflektieren die Pflanzen das UV-Licht. So kann die Fledermaus im Schwirrflug den Nektar aus der Blüte lecken und den Pollen verbreiten.
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