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Kampf gegen AIDS: Überlebensring

Ein Vaginalring gegen HIV

Ein Vaginalring gegen HIV

Auf die Lebensumstände und Bedürfnisse von Frauen in den schwer betroffenen Gebieten Subsahara-Afrikas angemessen einzugehen, war bislang eines der größten Hemmnisse im Kampf gegen die Übertragung von HIV. Frauen waren bisher darauf angewiesen, dass Männer beim Sex ein Kondom verwenden, damit das Übertragungsrisiko minimiert wird. Sie hatten somit ihre Gesundheit nicht in der eigenen Hand. Diese Situation könnte ein neuer Vaginalring zum Besseren wenden, wie zwei klinische Studien nahelegen. Auf der Welt-Aids-Konferenz in Durban, Südafrika, wurden nun weitere Daten vorgestellt. Demnach soll der Ring, den Frauen selbstständig einführen können, bei den Probandinnen, die ihn am häufigsten trugen, das Infektionsrisiko mit HIV um mehr als 75 Prozent verringert haben.

Der Ring verteilt im Körper lokal den Wirkstoff Dapivirin. Dieser hindert das HI-Virus daran, sich in gesunden Zellen zu vervielfältigen. Ein großer Schwachpunkt der Methode liegt auf der Benutzerseite. So zeigten detaillierte Analysen der ersten Studien, dass insbesondere junge Frauen den Ring häufig erst kurz vor der monatlichen Kontrolluntersuchung, die mit einem HIV-Test verbunden war, einsetzten. Der Ring muss aber zwischen zwei Periodenblutungen einen ganzen Zyklus im Körper verbleiben, um dort das gebotene Wirkstoffniveau zu erzeugen. Diese als Adhärenz bezeichnete Verlässlichkeit der Nutzerinnen zu steigern, ist oberstes Gebot für einen Schutz durch den Ring.

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