Unser Knubbelplanet
Geoid
Goce enthüllt es: Unser Planet ist weit von einer kreisrunden Form entfernt. Stattdessen zeigt der ESA-Satellit an, wie die Gravitation unseren Erdkörper verzerrt und verformt. Denn an manchen Stellen zieht die Schwerkraft stärker, an anderen schwächer – entsprechend "beult" sich der Planet in manchen Regionen aus, während er andernorts eingedellt wirkt.
Ausgehend von einem (theoretischen) Ellipsoid als Grundlage erhebt sich der Nordatlantik rund um Island um 80 Meter über die Oberfläche (orange und rote Töne). Der Indische Ozean dagegen sinkt um 100 Meter ein (blaue Töne). Somit zeigt die Karte an, wie die Ozeane aussähen, gäbe es keine Strömungen, Winde oder Gezeiten – wichtige Hinweise für Klimamodellierer, die zum Beispiel nachvollziehen wollen, wo Gletschereis taut und sich das Schmelzwasser im Ozean ansammelt.
Auch Erdbebenforscher oder Ingenieure können die Daten nutzen, etwa um großräumig festzustellen, in welche Richtungen Flüssigkeiten einer Pipeline fließen wollen. (dl)
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