Unterwasserfotografie: Abtauchen zu den Walknochen
Whale bones
Ein Apnoetaucher steigt unter Eisschollen. Mit einer Taschenlampe taucht er hinab ins Dunkel, um Skelette von geschlachteten Minkwalen zu betrachten. Diese Szene nahm der Fotograf Alex Dawson in den Gewässern vor der Stadt Tasiilaq im Osten Grönlands auf – und gewinnt damit unter 6500 eingereichten Bildern den Titel des »Underwater Photographer of the Year 2024«.
Das Werk »Whale bones« hat laut Jury deshalb überzeugt, weil es unter schwierigsten Bedingungen fotografiert wurde und den Betrachter anregt, mehr über den Einfluss des Menschen auf diese Lebewesen nachzudenken. Denn der Walfriedhof ist nicht zufällig hier: In Tasiilaq ziehen Jäger Wale bei Flut an den Strand und schneiden Haut, Speck und Fleisch von den Knochen. Die übrig gebliebenen Kadaver ziehen sie bei der nächsten Flut wieder ins Wasser. Dort machen sich Fische und andere Meerestiere über die Reste her und legen die Skelette frei.
Die grönländische Regierung hat ein System der Subsistenzjagd eingerichtet. Es erlaubt vor allem den indigenen Völkern wie den Inuit, eine begrenzte Anzahl von Walen für den eigenen Verzehr zu jagen. So können Jäger bis zu zwei Wale pro Jahr im Zeitraum zwischen 01. März und 31. Dezember schlachten.
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