Nationalpark: Urinsüchtige Bergziegen werden umgesiedelt
Fliegende Bergziegen
Unser Urin ist voller Salze und Mineralstoffe – und zumindest Bergziegen im Olympic National Park im Nordwesten der USA wissen das sehr zu schätzen. Für ihren Stoffwechsel benötigen die Tiere ebenfalls Salze, die in diesem Lebensraum aber nur schwer zugänglich sind. Und deshalb haben sich die anpassungsfähigen Säuger eine ergiebige Ersatzquelle erschlossen: Das Schutzgebiet ist ein beliebtes Ziel von Wanderern, die sich an Campingplätzen und entlang der Wege in freier Natur erleichtern und damit die Bergziegen anlocken, welche die Hinterlassenschaften letztlich auflecken. Dabei werden die Tiere zum Teil sehr aufdringlich, weil sie nicht nur den Urin aufnehmen, sondern auch an verschwitzter Kleidung und Rucksäcken lecken wollen. Dabei werden sie mitunter zur Gefahr für die Besucher, wie ein Todesfall aus dem Jahr 2010 dokumentiert: Damals trampelte eine Ziegenherde einen Wanderer tot. Im Umfeld von Zeltplätzen wühlen die Tiere zudem das Erdreich auf und zerstören damit die Vegetation. Um Schäden von Mensch, Tier und Natur abzuwenden, siedelt der National Park Service daher Bergziegen per Hubschrauber in ein nahe gelegenes Wildnisgebiet um, wo weniger Menschen unterwegs sind. Insgesamt soll der Bestand im Olympic National Park um 90 Prozent reduziert und so das ökologische Gleichgewicht wiederhergestellt werden.
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