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Planeten: Venus wie die frühe Erde

Hinweise, wie einst die Erdplatten entstanden, finden Schweizer Forscher an einem ungewöhnlichen Ort: Der heutigen Venus.
Topografische Darstellung der Venus

Oberfläche der Venus

Die über Jahrmillionen im Glutofen gebackene Oberfläche der Venus lehrt möglicherweise, zukunftsweisende Prozesse auf der frühen Erde zu entschlüsseln. Gemeint ist die Plattentektonik, jenes System aus gegeneinander driftenden Krustenabschnitten, dem unser Planet seine reichlichen Vulkane und jungen Gebirge verdankt – und ohne das die Erde wohl längst kein Leben mehr trüge. Fachleute streiten sich seit Jahren um die Frage, wie dieses System einst entstand. Ein Schweizer Forschungsteam will nun eine Antwort gefunden haben – auf der Venus und im Computer. Die Oberfläche unseres Nachbarplaneten nämlich sieht möglicherweise immer noch so aus wie jene der Erde, bevor die Plattentektonik begann.

Das Team um Taras Gerya von der ETH Zürich bemerkte auf der Oberfläche ringförmige Strukturen, so genannte Coronae. Doch sie sind keine Krater, sondern entstanden nach Ansicht des Wissenschaftlers, als aufsteigende Finger heißen Materials, so genannte Mantelplumes, einst die Kruste von unten her ausdünnten. Geryas Computersimulationen deuten nun darauf hin, dass es eine Phase in der Geschichte der Erde gab, in der solche Strukturen die Plattentektonik in Schwung bringen konnten. Vor etwa drei Milliarden Jahren war die Kruste gerade so kalt und dicht, dass sie an einer solchen Corona zerrissen und in den heißen, leichten Mantel hinabgesunken wäre – die erste Subduktionszone, die Keimzelle der Erdplatten.

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