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Vergessene Welt
Vergessene Welt
Der Nationalpark Cape Melville ist ein entlegenes Gebiet mit einzigartiger Natur auf der Kap-York-Halbinsel Nordaustraliens: Grasland, Regenwälder und Mangrovensümpfe grenzen dicht aneinander. Charakteristisch sind die teils haushohen, abgerundeten Granitbrocken, die die Melville-Range – ein Hochplateau – aufbauen. In der zerrütteten Felslandschaft wächst sogar Regenwald, der wegen des schwierigen Terrains kaum zugänglich ist. Die Abgeschiedenheit und das undurchdringliche Territorium hat daher eine beeindruckende, isolierte Flora und Fauna bewahrt. Forscher um Conrad Hoskin von der James Cook University in Townsville und Tim Laman von der Harvard University haben sich zusammen mit einem Filmteam von National Geographic nun auf Entdeckungsreise begeben. Innerhalb weniger Tage erkundeten sie mit Hilfe eines Helikopters das Hochland und fanden drei neue, außergewöhnliche Tierarten.
Der winzige 10 bis 29 Millimetern große "steinliebende Frosch" der Art Cophixalus petrophilus ist, wie sein Name verrät, auf die Felsen im Cape Melville angewiesen. Während der Trockenperioden zieht er sich tief in das dunkle, feuchte, unterirdische Labyrinth der Geröllfelder zurück. Seine Eier legt er dagegen in der Regenzeit. Da es in dem Felsenwald keine Wasserquellen gibt, nutzt er das Wasserreservoir in Felsspalten und -rissen, um die Brut feucht zu halten. In väterlicher Obhut reifen die Kaulquappen dann in den Eiern heran.
Trotz seiner erstaunlichen Größe von 20 Zentimetern kannte die wissenschaftliche Welt den Plattschwanzgecko (Saltuarius eximius) bis dato nicht. Das liegt nicht nur an dem undurchdringlichen Territorium, er hat sich auch perfekt an seine Umgebung angepasst: Mit seinem tarnfarbenen Schuppenkleid wird er kaum wahrgenommen, und zudem ist er nachtaktiv: Die großen, langgestreckten Augen erlauben die Jagd im Dunkeln. Um Beute zu ergattern, drückt er sich platt auf den Felsboden – seine besondere Schwanzform unterstützt diesen Effekt – und rührt sich nicht, bis eine Spinne oder ein anderes Insekt seinen Weg passiert. Dann schnappt er einfach zu.
Der goldene Skink Saproscincus saltus weist im Vergleich zu seiner Verwandtschaft viel dünnere Gliedmaßen und Finger auf. Besonders auffällig ist seine golden schimmernde Haut und die dunklen Flanken, die mit goldenen Punkte versehen sind. Seine Artgenossen finden sich im Dschungel des mittleren Ostens von Queensland bis hin zum Nordosten.
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