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Verkehrte Welt

Mittelalterliche Weltkarten - die Mappae mundi

Mittelalterliche Weltkarten – die Mappae Mundi



In der Bibliothek der American Geographical Society ruhen etwa eine halbe Million Schätze der Kartografie, darunter auch diese Weltkarte des venezianischen Astronoms und Geografen Giovanni Leardo. In der Zeit des Mittelalters entstanden um die tausend solcher kreisförmigen Mappae Mundi, die das damalige Weltbild auf anschauliche Weise widerspiegeln. Das Interessante an diesen Werken sind nicht allein die begrenzten geografischen Kenntnisse der Epoche, sondern die vielen christlichen und biblischen Einflüsse, die die Künstler in ihren kunstvollen Karten verarbeiteten.

Aus diesem Grund sind viele der Mappae Mundi, wie auch die von Leardo, nach Osten ausgerichtet, weil von dort die Ankunft des Heils zu erwarten war. Auch gehörte es vor über fünfhundert Jahren zur kartografischen Konvention, Jerusalem als den "Nabel der Welt" in den Mittelpunkt der Karte zu setzen. Neben der herausragenden Stellung des Heiligen Reiches Palästina wurde auch häufig die Heimatgegend des Malers an Größe hervorgehoben.

Auf Grund der speziellen schematischen Darstellung der Land- und Wassermassen im Werk des venezianischen Künstlers Leardo bezeichnet man sie auch als T-O-Karte. Das O steht für die kreisförmige Anordnung der drei bekannten Kontinente Europa, Afrika und Asien, die T-förmig von den Gewässern unterteilt werden. Die runde Darstellung stammt vermutlich von der Projektion der Erdkugel in die Ebene, die viele spätere Künstler von dem antiken Gelehrten Claudius Ptolemäus übernahmen. Dieser hatte schon in der Antike Weltkarten gezeichnet, die von einer kugelförmigen Erde ausgingen. Sie wurden im Mittelalter häufig als Vorbild und Kopiervorlage genutzt.

Die größte erhaltene Mappa Mundi ist die so genannte Hereford-Karte, die viele der typischen Merkmale mittelalterlicher Weltkarten in sich vereint. Sie entstand Ende des 13. Jahrhunderts und wird in der Kathedrale von Hereford aufbewahrt.

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