Mouse Goggles: Mini-VR-Brille bringt Mäuse in immersive Welten
Mouse Goggles
Virtual Reality ist nicht nur etwas für Menschen: Ein Forschungsteam der Cornell University hat eine Mini-VR-Brille für Mäuse gebaut. Damit möchte es das Verhalten der Tiere sowie neuronale Prozesse in Situationen untersuchen, die normalerweise schwer im Labor nachzustellen sind. Mit den »Mouse Goggles« können die Tiere in virtuelle Welten eintauchen. Dabei werden die Augenbewegungen der Mäuse sowie ihre Reaktion und Hirnaktivität gemessen.
Um die VR-Brille kostengünstig zu realisieren, setzten die Forscher auf bereits existierende Technik: Teile stammen von alten Smartwatches, etwa Displays und winzige Linsen. Die VR-Brille deckt das gesamte Sichtfeld der Nager ab und bietet so ein vollständiges immersives Erlebnis.
In einem der Experimente simulierte die Brille einen herannahenden Raubvogel mit einem dunklen Fleck. Die Mäuse zeigten daraufhin deutliche Schreckreaktionen – ein Hinweis darauf, dass sie die virtuelle Umgebung als realistisch wahrnahmen. Bei bisherigen Versuchsaufbauten war dies nicht immer gegeben: Hierbei wurden die Tiere etwa auf ein Laufband gesetzt, das von Bildschirmen umgeben war. Manche Mäuse reagierten in solchen Settings kaum oder gar nicht auf entsprechende Reize.
Laut den Wissenschaftlern ermöglicht die Technologie aber nicht nur realistischere Verhaltensstudien. Sie könnte auch genutzt werden, um Hirnerkrankungen wie Alzheimer zu erforschen. So ließe sich in weiteren VR-Experimenten die räumliche Orientierung und Gedächtnisleistung bei Mäusen mit solchen Krankheitsbildern untersuchen.
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