Volle Kraft voraus
Region um Zeta Ophiuchi
Im sichtbaren Licht würde diese Szene viel unspektakulärer wirken: Die Sterne leuchteten schwach rot und die Staubgebilde wären unsichtbar. Erst der infrarote Blick des Wide-Field Infrared Survey Explorers, kurz WISE, offenbart, wie sich der massereiche Stern Zeta Ophiuchi (hellblauer Fleck in der Mitte) durch eine riesige Gas- und Staubwolke bewegt – auf diesen Bild von rechts unten nach links oben.
Die von ihm ausgehende ultraviolette Strahlung erhitzt das Gas, wodurch es in der Nähe des Sterns heller leuchtet (roter Bereich). Der gelbliche Bogen über dem Stern ist eine Bugstoßwelle: Der starke Sternwind von Zeta Ophiuchi schiebt Gas und Staub aus dem Weg. In Bewegungsrichtung wird das Gas so stark zusammengedrückt, dass es im infraroten Spektralbereich extrem hell leuchtet.
Astronomen vermuten, dass Zeta Ophiuchi einst zu einem Doppelsternsystem gehörte. Dann katapultierte es ihn aber mit rund 24 Kilometern pro Sekunde in den interstellaren Raum, als sein Begleiter zur Supernova wurde. Wäre Zeta Ophiuchi nicht mit derart viel Staub umgeben, zählte er zu den hellsten Sternen am Nachthimmel. Immerhin besitzt er nicht nur 20-mal mehr Masse als unsere Sonne, sondern ist auch 65 000-mal heller.
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