Von fern so nah
Die Antarktis aus dem All gesehen
Die Bewohner der Internationalen Raumstation (ISS) sehen normalerweise nur einen begrenzten Ausschnitt der Erde innerhalb der 52 Breitengrade der Nord- und Südhalbkugel. Bei guten Sichtbedingungen jedoch können sie auch einen schrägen Blick auf die höheren Breiten werfen – wie in diesem Fall auf die Antarktis.
Am 4. Oktober 2011 befand sich die ISS gerade über dem Südatlantik, 1800 Kilometer nordöstlich der hier aufgenommenen nördlichen Spitze der Antarktischen Halbinsel, die sich wie ein Finger Richtung Südamerika streckt. In der linken oberen Ecke des Bildes zeigt sich gerade noch ein Stückchen Grahamland, davor sind ganz vorn im Bild die Livingston-Insel und direkt dahinter die Deception-Insel zu erkennen, die zu den Südlichen Shetlandinseln gehören. Beide sind vulkanischen Ursprungs, die letzte Eruption auf der Deception-Insel liegt sogar nur 40 Jahre zurück.
Vor der Küstenlinie der antarktischen Halbinsel erhebt sich schließlich noch die Brabant-Insel mit dem über 2500 Meter hohen Mount Parry. Sie zählt nicht mehr zu den Südlichen Shetlandinseln, sondern zum Palmer-Archipel.
Der schräge Blickwinkel und die weite Entfernung lassen die Distanzen zwischen den Objekten deutlich verkürzt erscheinen: Der Abstand zwischen Deception- und Livingstone-Insel beträgt immerhin 20 Kilometer. Der lange Schattenwurf unterstreicht außerdem die Topografie, wodurch der Eindruck entsteht, der Fotograf habe aus einem Flugzeug heraus fotografiert.
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