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Von Höhen- und Tieffliegern
Von Höhen- und Tieffliegern
![Lear-Ara Lear-Ara](https://static.spektrum.de/fm/912/f2000x857/ara.jpg)
© Andy and Gill Swash/ WorldWildlifeImages (Ausschnitt)
© Andy and Gill Swash WorldWildlifeImages (Ausschnitt)
Lear-Ara | Der Lear-Ara aus dem brasilianischen Nordosten ist ein gelungenes Beispiel für Naturschutz: Seit 2001 hat sich seine Zahl nahezu vervierfacht - statt rund 250 Tieren flattern nun knapp 1000 durch die Caatinga, den lichten Trockenwald der Region.
Möglich machten dies zum einen die enge Zusammenarbeit mit der lokalen Bevölkerung, die entschädigt wird, wenn die Papageien ihre Maisfelder plündern, und zum anderen der Schutz der Brutplätze vor Nesträubern. Erste Aufforstungen der Licurí-Palme - der wichtigsten Nahrungspflanze - und private Schutzgebiete sollen die Zukunft der Art weiter sichern.
Möglich machten dies zum einen die enge Zusammenarbeit mit der lokalen Bevölkerung, die entschädigt wird, wenn die Papageien ihre Maisfelder plündern, und zum anderen der Schutz der Brutplätze vor Nesträubern. Erste Aufforstungen der Licurí-Palme - der wichtigsten Nahrungspflanze - und private Schutzgebiete sollen die Zukunft der Art weiter sichern.
© Alexander Cortés-Diago (Ausschnitt)
Isabella-Schneehöschen | Erst vor vier Jahren entdeckt und schon vom Aussterben bedroht: das Isabella-Schneehöschen Eriocnemis isabellae aus Kolumbien. Der kleine Kolibri verfügt nur noch über knapp 1200 Hektar an geeignetem Lebensraum in den Bergwäldern der Region - der Rest fiel dem Coca-Anbau und der Viehwirtschaft zum Opfer, und jedes Jahr gehen etwa weitere acht Prozent dadurch verloren.
Mittlerweile laufen erste Gespräche mit den Menschen vor Ort, die den Stolz auf den einzigartigen Vogel wecken sollen. Geplant ist zudem, geeignete Gebiete zu kaufen und ein privates Schutzgebiet einzurichten. Der Weltbestand des Kolibris könnte allerdings bereits weniger als 50 Tiere betragen.
Mittlerweile laufen erste Gespräche mit den Menschen vor Ort, die den Stolz auf den einzigartigen Vogel wecken sollen. Geplant ist zudem, geeignete Gebiete zu kaufen und ein privates Schutzgebiet einzurichten. Der Weltbestand des Kolibris könnte allerdings bereits weniger als 50 Tiere betragen.
© James C. Lowen (Ausschnitt)
Goldscheiteltaucher | Abwärts ging es für den Goldscheiteltaucher (Podiceps gallardoi) aus Chile und Argentinien: Sein Bestand ging in den letzten Jahren um 40 Prozent zurück, und manche Brutgebiete sind nun völlig verwaist, weshalb der Wasservogel nun als gefährdet gilt. Neben der Austrocknung mancher Seen bedrohen vor allem eingeschleppte Lachse und Forellen die Art - die Fische konkurrieren um Nahrung.
Noch schlimmer als dem Goldscheiteltaucher geht es allerdings den 192 Vogelarten, die akut vom Aussterben bedroht sind - der höchsten Kategorie. Diesen Status tragen nun drei Arten mehr als 2008: Neu aufgenommen wurden darin neun Spezies, während sechs andere sich dank verstärkter Schutzmaßnahmen oder besserer Datenerhebung verbesserten. Insgesamt gelten 1227 Vogelarten in unterschiedlichem Ausmaß als gefährdet.
Noch schlimmer als dem Goldscheiteltaucher geht es allerdings den 192 Vogelarten, die akut vom Aussterben bedroht sind - der höchsten Kategorie. Diesen Status tragen nun drei Arten mehr als 2008: Neu aufgenommen wurden darin neun Spezies, während sechs andere sich dank verstärkter Schutzmaßnahmen oder besserer Datenerhebung verbesserten. Insgesamt gelten 1227 Vogelarten in unterschiedlichem Ausmaß als gefährdet.
© Ciro Albano (Ausschnitt)
Araripepipra | Erste Maßnahmen, den Araripepipra (Antilophia bokermanni) aus dem brasilianischen Atlantikregenwald zu retten, sind bereits auf dem Weg: So willigte ein Landbesitzer ein, den Wald auf seinem Gelände zu erhalten, andere Gebiete besitzen bislang aber nur auf dem Papier einen Schutzstatus.
Erst 1996 wissenschaftlich beschrieben, wiesen Forscher die Art bislang nur in einem 28 Quadratkilometer großen Gebiet der Chapada do Araripe nach - einem Gebirgszug im brasilianischen Nordosten.
Erst 1996 wissenschaftlich beschrieben, wiesen Forscher die Art bislang nur in einem 28 Quadratkilometer großen Gebiet der Chapada do Araripe nach - einem Gebirgszug im brasilianischen Nordosten.
© J. Martin Simon (Ausschnitt)
Spanischer Kaiseradler | Auch in Europa leben hochgradig vom Aussterben bedrohte Vögel wie der Spanische Kaiseradler (Aquila adalberti): Gegen Wölfe gerichtete Vergiftungen von Aas, der Stromtod an Freileitungen, Nahrungsmangel und die Abholzung mediterraner Eichenwälder bereiteten ihm fast den Garaus. Seit seinem Bestandstief mit 30 Brutpaaren Mitte der 1960er Jahre hat er sich auf heute mehr als 200 Paare erholt.
© Greg Davies (Ausschnitt)
Sidamo-Lerche | Sie könnte eine traurige Premiere für Afrika werden: Die Sidamo-Lerche (Heteromirafra sidamoensis) droht als erste Vogelart des Kontinents in naher Zukunft auszusterben. Weniger als 250 Lerchen überlebten auf dem Negele-Plateau in Äthiopien - der einzigen Heimat des Singvogels. Überweidung, die Unterdrückung von Feuer und Ackerbau statt Viehzucht ließen nur noch etwa 30 Quadratkilometer an geeignetem Lebensraum übrig, der noch dazu rasch schwindet. Schon in zwei bis drei Jahren könnte die Art verschwunden sein, fürchten IUCN und Birdlife International.
© Lucy Garrett / rarebirdsyearbook (Ausschnitt)
Mauritiusweber | Der Mauritiusweber (Foudia rubra) befindet sich dagegen auf dem Weg der Besserung: Nach einem dramatischen Rückgang bis 1993 legte seine Zahl wieder zu - dank einer Umsiedelung auf eine ratten- und affenfreie Insel vor Mauritius. Die beiden eingeschleppten Säugetiere fraßen zuvor häufig die Brut der Vögel mit dem leuchtend roten Kopf.
© Dave Gandy (Ausschnitt)
Kakapo | Eine weitere Erfolgsgeschichte kommt aus Neuseeland, wo der Ruf des urtümlichen Kakapos wieder häufiger durch den Regenwald schallt: Die auf einer raubtierfreien Insel konzentrierten Papageien produzierten dieses Jahr die rekordverdächtige Zahl von 34 Küken - erstmals seit Jahrzehnten existieren damit mehr als 100 Kakapos.
© Colin Miskelly/rarebirdsyearbook (Ausschnitt)
Chathamsturmvogel | Neuseeland hat eine lange Tradition als trauriger Ort des Artensterbens und als hoffnungsvolles Land, was die Schutzanstrengungen für die verbliebenen Spezies anbelangt - so auch beim Chathamsturmvogel (Pterodroma axillaris. Früher beuteten ihn die Menschen als Nahrungsmittel aus, und eingeführte Ratten oder Katzen fraßen seine Jungen oder zerstörten die Brutplätze durch Überweidung wie Kühe und Ziegen. Künstliche Bruthöhlen und Umsiedelungen auf andere Inseln hoben in den letzten Jahren die Zahl der erfolgreich großgezogenen Küken beträchtlich an.
Jede achte Vogelart ist weltweit vom Aussterben bedroht – von der Sidamo-Lerche Äthiopiens bis zum Mittleren Baumfinken auf den Galapagos-Inseln. Doch es gibt auch Hoffnung: Wo der Naturschutz eingreift, werden viele Arten gerettet.
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