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Vorsicht, Spinner am Steuer!

Vorsicht: Spinner am Steuer!

Vorsicht: Spinner am Steuer!

Üblicherweise ist es keine besonders clevere Idee, liebestolle Piloten ans Steuer zu lassen. Im Fall dieses Zweirad-Cyborgs war deren rücksichtslose Zielstrebigkeit jedoch durchaus erwünscht. Für ihre Experimente konstruierten Noriyasu Ando und Kollegen ein kleines motorgetriebenes Fahrzeug und fixierten ein Seidenspinnermännchen auf einer Art Trackball in der Mitte des Gefährts. Über die Bewegungen seiner Beinchen konnte der Schmetterling den Ball in Drehung versetzen. Diese wiederum übersetzten die Forscher von der Universität Tokio in Signale an die Motoren des Fahrzeugs. Das Gespann schickten sie sodann in einem Windkanal auf Partnersuche.

Seidenspinner sind bekannt dafür, bei der Suche nach Weibchen feinen Pheromonspuren in der Luft zu folgen. Dabei vollführen sie eine komplexe Abfolge von Suchbewegungen aus geraden Strecken, 360-Grad-Drehungen und Zickzacklinien, die sie zielsicher zur Quelle des Signalstoffs führt. Die Forscher platzierten nun eine Pheromonquelle im Windkanal und zeichneten auf, welchen Fahrtweg der Seidenspinner einschlagen würde. Ando und Team interessierten sich vor allem für die genaue Abfolge der Bewegungen, wenn externe Störungen das Insekt vom Kurs abbrachten.

In einer parallelen Untersuchung nahmen sie außerdem die neuronale Steuerung dieses Suchverhaltens ins Visier. Ein "künstliches Gehirn" auf Basis der Erkenntnisse könne theoretisch in einen mobilen Roboter eingebaut werden, der dann genauso effektiv nach Geruchsquellen suche wie das insektengesteuerte Fahrzeug, hofft Ando.

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