Vulkan auf Hawaii: Mauna Loa nach Jahrzehnten der Ruhe ausgebrochen
Thermografisches Bild vom Mauna Loa
Nach einer Ruhezeit von fast 40 Jahren ist der Vulkan Mauna Loa auf Hawaii erneut ausgebrochen. Wie die Erdbebenwarte United States Geological Survey (USGS) berichtet, begann die Eruption am späten Sonntagabend kurz vor Mitternacht Ortszeit – das entspricht 10.30 Uhr am Montagmorgen mitteleuropäischer Zeit. Der Ausbruch ereignete sich zunächst auf dem Gipfelkrater Moku'āweoweo, ist inzwischen jedoch auf eine der Vulkanspalten unterhalb des Gipfels, die Northeast Rift Zone, übergegangen. Der Mauna Loa ist der größte aktive Vulkan der Welt.
Aus dem Gipfelkrater schwappte offenbar keine Lava heraus. Die anfängliche Situation dort zeigt das Foto einer Wärmebildkamera oben – die hellen Farbpartien entsprechen ungefähr 500 bis 600 Grad Celsius. Entlang der Northeast Rift Zone ergoss sich aber inzwischen Lava aus Felsbrüchen. An einer Stelle sind laut USGS Lavafontänen von 30 bis 60 Metern aufgeschossen, die meisten seien jedoch nur wenige Meter hoch. Momentan bewegen sich die Lavaflüsse auf zirka 3000 Meter Höhe über dem Meeresspiegel. Der Gipfel ragt ungefähr 4170 Meter auf.
Die US-Erdbebenwarte geht nicht davon aus, dass weitere Risse in Gipfelnähe Lava spucken. Entlang der nun aktiven Vulkanspalte sei dies hingegen möglich. Dann würde mehr Lava den Hang hinunterfließen. Zurzeit bestehe aber keine Gefahr für hangabwärts gelegene Gemeinden. Auf dem Gipfel selbst sei der Berg wohl zur Ruhe gekommen. »Im Moku'āweoweo-Krater gibt es keine aktive Lava, und es gibt keine Lava, die aus der Southwest Rift Zone ausbricht«, schreibt die USGS auf ihrer Website.
Beim Mauna Loa handelt es sich um einen Schildvulkan, der fast die gesamte Fläche der hawaiianischen Hauptinsel einnimmt. Über den lang gezogenen Berg zieht sich eine Vulkanspalte, von Südwesten über den Gipfel bis nach Nordwesten – die Southwest und die Northeast Rift Zone. Bereits seit September 2022 gab es Anzeichen für einen Ausbruch. Rund um den Berg hat die USGS seither immer wieder Erdbeben gemessen.
Letztmalig war der Mauna Loa im Jahr 1984 ausgebrochen. Die Eruption dauerte ungefähr drei Wochen. Damals ergossen sich Lavaströme hangabwärts bis nahe an die Stadt Hilo heran, kamen allerdings vor dem Ort zum Stehen.
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