Vulkane: Eruption auf La Palma
Feuerfontäne in der Cumbre Vieja
50 Jahre lang war es ruhig in der Cumbre Vieja im Süden der Kanareninsel La Palma. Seit dem 19. September rumort es nun wieder gewaltig unter der rund 14 Kilometer langen Vulkankette: Neun Schlote schleudern mittlerweile Asche, Gesteinsbrocken und Lava in die Höhe. In der Nacht waren teilweise hunderte Meter hohe Feuerfontänen zu sehen, die den Nachthimmel erhellten. Am 21. September bedeckte eine schwarze, meterdicke Schicht aus rund 1000 Grad heißer Lava bereits mehr als 100 Hektar an Fläche, zahlreichen Gebäude wurden zerstört, wie die Deutsche Presseagentur dpa unter Berufung auf den staatlichen TV-Sender RTVE berichtete.
Tausende Menschen mussten sich vor der Lava in Sicherheit bringen, die nun Richtung Westküste fließt. Dabei bewegt sie sich inzwischen immer langsamer: Wälzte sie sich anfangs noch mit 700 Metern pro Stunde bergab Richtung Meer, waren es am 22. September nur noch 200 Meter. Das verschafft den Bewohnern etwas mehr Zeit, ihr Hab und Gut aus den Wohnungen und Häusern zu retten.
Verletzte gab es bislang nicht. Stürzt die heiße Masse ins Meer, kommt es allerdings nicht nur zu explosionsartigen Verdampfungen. Es können auch giftige Gase entstehen, die Haut, Augen und Atemwege reizen, warnen die Behörden.
Unzählige kleine Erdbeben in der Region hatten die Eruption schon einige Tage zuvor angekündigt. Die Regierung forderte die Bewohner in der Nähe deshalb auf, leichtes Fluchtgepäck bereitzuhalten. Ältere Menschen und Personen mit Einschränkungen waren schon kurz vor dem Ausbruch evakuiert worden. (dam/dpa)
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