Zellulosefarbe: Was der Käfer weiß
Brillante Idee
Mit der Farbe seines Panzers stand Cyphochilus bislang allein da: Während viele Insekten in schillernden Farben glänzen, streut und reflektiert bei dem ostasiatischen Käfer ein Gewirr von Chitinfasern das Licht auf eine Weise, dass er uns fast komplett weiß erscheint. Nun jedoch haben Forscher das Prinzip hinter seiner Farbgebung abgeschaut und eine extrem dünne und trotzdem hochgradig weiße Membran erzeugt. Das käferfarbene Material ist Messungen zufolge 20-mal weißer als Papier.
Anders als Cyphochilus verwendet das Team um Matti Toivonen und Olimpia Onelli von den Universitäten Aalto und Cambridge allerdings Zellulose und nicht Chitin, um diese Struktur zu erzeugen; genauer gesagt spagettiartige Zellulosenanofasern, die es in einem stützenden Gel zu einer porösen Membran auftrocknen lässt. Deren Dicke beträgt mit rund zehn Mikrometern etwa ein Zehntel eines Blatts Papier. Je nach Größe der Fasern ergeben sich mehr oder weniger transparente Schichten, erläutern die Forscher im Fachblatt "Advanced Materials". Damit kommt ihr Weiß nach Käferart ohne die üblichen Reflexionsverstärker wie Titandioxid oder Zinkoxid aus, die handelsüblichen weißen Farben beigemengt werden. Zellulose hingegen gilt als umweltverträglich, ungiftig und günstig.
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