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Raubfische: Wenn Hai nicht gefilmt werden will

Bis heute leiden Weiße Haie unter dem schlechten Ruf, der ihnen der gleichnamige Horrorfilm beschert hat. Ein echter Artgenosse zeigt wie es geht: Er verschleppt die Kamera.
Neugieriger Hai
Wenn Hai nicht gefilmt werden will

Neuseelands Kermadec Islands sind so etwas wie eines der letzten Paradiese für Haie im Südpazifik: Obwohl sie erst noch zu einem Meeresschutzgebiet ernannt werden sollen, tummeln sich hier noch zahlreiche Haie, die andernorts schon selten geworden sind. Nur Weiße Haie tauchen hier eher selten auf – wahrscheinlich befinden sie sich hier nur auf der Durchreise. Deshalb waren Adam Smith von der neuseeländischen Massey University und sein Team sehr erfreut, als sie tatsächlich einen drei bis vier Meter langen Weißen Hai vor ihrer Unterwasserkamera entdeckten. Das Gerät sollte die Meeresbewohner der Region aufzeichnen, um eine Einschätzung ihrer Bestände zu ermöglichen. Wahrscheinlich angelockt von den Duftstoffen einer vermeintlichen Beute in einem Stahlzylinder taucht am Ende eines Films auch der Weiße Hai auf.

Doch der Fisch hat andere Pläne mit der Kamera: Nach einem ersten Abtasten schwimmt er auf die Vorrichtung zu und beißt ein paar Mal probehalber zu. Doch das stellt ihn nicht zufrieden: Er packt das Gestänge mit Leichtigkeit und schwimmt damit zur Oberfläche, wo er alles loslässt. Nachdem das Gerät auf den Meeresboden gesunken ist, wiederholt der Hai das Ganze noch ein zweites und drittes Mal. Erst dann verliert er das Interesse und zieht von dannen. "Wir waren froh, dass wir rund um Kermadec noch so viele Haie gesehen haben. An anderen Orten haben wir dagegen überraschend wenige der Raubfische gesehen – wohl leider ein Ergebnis der Überfischung", so Smith. Die Haie sterben oft einen qualvollen Tod, weil Fischer es nur auf die Flossen abgesehen haben, die als Delikatesse in Ostasien verkauft werden.

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