Insektentrend: Wenn Libelle, dann am besten Blauflügel-Prachtlibelle
Wie geht es den charismatischen Fluginsekten?
Libellen sind auffällige Insekten. Sie haben einen langen Hinterleib und vier Flügel, mit denen sie vorwärts sowie rückwärts fliegen oder in der Luft stehen bleiben können. Es gibt Arten, die sich an Sümpfen, Tümpeln und Mooren aufhalten, und solche, die fließende Gewässer bevorzugen. So auch die heimische Blauflügel-Prachtlibelle (Calopteryx virgo). In Deutschland ist ihr Bestand seit 1980 gewachsen. Wie Forscherinnen und Forscher um Diana Bowler vom Deutschen Zentrum für integrative Biodiversitätsforschung Halle-Jena-Leipzig vermuten, dürfte die Zunahme mit der verbesserten Wasserqualität der Flüsse zusammenhängen.
Das Wissenschaftlerteam hat die Entwicklung von 77 Libellenarten in Deutschland untersucht, wo sich auch europaweit die meisten Arten finden. Dazu werteten die Forscher Daten aus, die vor allem Bürgerwissenschaftler zwischen 1980 und 2016 zusammengetragen haben. Die Populationen von Arten, die in stehenden Gewässern leben, seien besonders stark geschrumpft, weil ihre Habitate schwinden. Die Libellen an Flüssen hätten sich hingegen wieder vermehrt. Eine Entwicklung, die aus der gestiegenen Sauberkeit der Fließgewässer resultiere.
Über alle Arten hinweg zeigte sich, dass 45 Prozent von ihnen in Deutschland häufiger geworden sind. Das gilt dabei vor allem für Wärme liebende Arten. Offenbar kommen ihnen die gestiegenen Temperaturen durch den Klimawandel zupass. Ihre Ergebnisse haben die Forscher im Fachblatt »Diversity and Distributions« veröffentlicht.
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