Wetterphänomene: Whiteout – oder der stärkste Ananasexpress
Ananasexpress
Wie Sie sehen …, sehen Sie fast nichts: Ein besonders kräftiger atmosphärischer Fluss mit dichten Wolken tränkte zwischen dem 21. und dem 24. September 2024 die gesamte Küste des nordamerikanischen Nordwestens, von Alaska über British Columbia bis an die Grenze zum US-Bundesstaat Washington. Nach vorläufigen Daten der NASA handelte es sich dabei um das stärkste Ereignis seit mindestens dem Jahr 2000, das manchen Gebieten bis zu 400 Millimeter Regen in nur vier Tagen bescherte.
Der Ursprung dieses atmosphärischen Flusses lag im westlichen Pazifik vor der südostasiatischen Inselwelt, von wo er sich mit einem enormen Wasserdampfgehalt nach Nordosten aufmachte – bis er sich an den Küstengebirgen Nordamerikas staute und abzuregnen begann. Seit 2019 existiert eine Skala für derartige Ereignisse – ähnlich wie die Saffir-Simpson-Skala für Hurrikane –, auf der das Wetterphänomen den höchsten Wert von 5 erreichte. Da atmosphärische Flüsse oft vor den Hawaiiinseln entstehen, bezeichnen US-Meteorologen sie auch als »Ananasexpress«, angelehnt an das fruchtige Exportprodukt dieses US-Bundesstaats. In Kalifornien führt der »Express« regelmäßig zu starken Überschwemmungen.
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