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Klima: Wo die Erde am wolkigsten ist

Sonnenanbeter würden sie am liebsten verbieten. Denn Wolken dominieren am Himmel. Satellitendaten zeigen, wo es über Jahre hinweg wie stark bewölkt ist.
Globale Verteilung der Wolken zwischen 2002 und 2015

Heiter bis wolkig

Es regnet nie in Kalifornien? Unabhängig von den Dürremeldungen aus dem US-Bundesstaat belegt ein Blick auf diese Wolkenkarte der NASA, dass dies zumindest für die Jahre zwischen 2002 und 2015 absolut zutreffen könnte. Denn während dieser Zeit bedeckten im Schnitt praktisch keine Wolken den südlichen Abschnitt der US-Westküste. Und damit gehört die Region zum sonnenverwöhnten Drittel des Festlands, der nur selten oder praktisch nie von Wolken bedeckt wird (je blauer, desto wolkenärmer war der Himmel im Schnitt während des genannten Zeitraums). Vor allem die Wüstengebiete mit ihren dauerhaften Hochdruckgebieten sehen nur selten Wolken; dazu kommen Regionen im Regenschatten großer Gebirgszüge wie Tibet oder das Death Valley. Die Küstenwüsten Südamerikas "profitieren" ebenfalls von der Blockadewirkung der Anden, die den Regen von Amazonien her aufhalten. Zusätzlich sorgt der kalte Humboldtstrom vor der Küste dafür, dass sich keine warmen und feuchten Luftmassen landeinwärts vorschieben und Wolken mit sich bringen können. Ganz anders sieht es dagegen in den mittleren Breiten und entlang des Äquators aus: Hier dominieren Wolken die meiste Zeit – Folge der zahlreichen Gewitterzellen, die in den inneren Tropen entstehen, beziehungsweise verursacht durch die frontengebundenen Tiefdruckgebiete, die mit den Westwinden vom Atlantik und Pazifik auf die Kontinente geblasen werden. Über den Meeren herrscht übrigens noch öfter und länger Wolkenbedeckung: Nur zehn Prozent der Ozeane sind zu einem gegebenen Zeitpunkt völlig frei, über dem Rest ziehen Wolken ihren Bahnen.

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