Extremwetter: Zum ersten Mal: Zyklon trifft Jemen
Zyklon Chapala über dem Jemen
Das hat es seit Beginn der Beobachtungen noch nicht gegeben: Der tropische Zyklon Chapala traf die Küste des krisengeschüttelten Jemen. Mit Windgeschwindigkeiten um 140 Kilometer pro Stunde traf der Sturm am 2. November 2015 westlich von Al Mukalla auf die Küste und brachte heftige Regenfälle. Fachleute schätzen, dass Chapala insgesamt das Vierfache des normalen Jahresniederschlags über der Region abladen wird. Wegen des ariden Klimas und der vergleichsweise spärlichen Vegetation drohen insbesondere Sturzfluten und Erdrutsche. Einwohner der betroffenen Region berichten bereits jetzt von überfluteten Straßen.
Die Zyklone des Indischen Ozeans ziehen normalerweise nicht Richtung Jemen, sondern üblicherweise in den Golf von Bengalen östlich von Indien. Jene, die auf die Arabische Halbinsel treffen, tun das meist nahe dem Persischen Golf im Oman. Dass sich Chapala, der einem atlantischen Hurrikan der Kategorie 1 entspricht, so weit westlich bewegt, ist sehr ungewöhnlich. Bereits ohne den Sturm hat Jemen eine der größten humanitären Krisen der Welt zu bewältigen – durch den Bürgerkrieg sind große Teile der Bevölkerung von der Versorgung mit lebensnotwendigen Gütern abgeschnitten.
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