Spektakel der Macht
© Kulturhistorisches Museum Magdeburg (Ausschnitt)
© V&A Image / Victoria and Albert Museum, London (Ausschnitt)
Der Bischofsstab aus Elfenbein ... | ...war ein wichtiges Symbol für das hohe Amt der Kirchenfürsten. Auf dieser Pariser Krümme aus dem 14. Jahrhundert ist auf der einen Seite die gekrönte Mutter Gottes mit dem Jesuskind zu sehen (links) und auf der anderen die Kreuzigung Jesu Christi.
© Bibliothèque National De France, Paris (Ausschnitt)
Das römische Pontifikale ... | ... aus dem 13. Jahrhundert diente den Päpsten als Handbuch für ihre Amtshandlungen. Hier ist gezeigt, wie das Kirchenoberhaupt dem Bischof bei seiner Weihe die Mitra aufsetzt - neben Ring und Stab die wichtigsten Insignien seiner Macht.
© Staatsarchiv Nürnberg (Ausschnitt)
Die "Goldene Bulle" ... | ... Kaiser Karls IV. von 1356 war eines der "Grundgesetze" des Heiligen Römischen Reichs. Sie regelte akribisch alle zeremoniellen Abläufe der Königswahl und sicherte damit Ordnung im Reich gegen die ständig drohenden Konflikte mit den Kurfürsten.
© The British Library London (Ausschnitt)
Im Krönungsbuch König Karls V. ... | ... von Frankreich (um 1365) findet sich ein detailliertes Protokoll seiner Krönung. Diese Miniatur zeigt "Karl den Weisen" mit Zepter in der Rechten und in der Linken die main de justice - die Hand der Gerechtigkeit. Mitglieder des Hochadels halten die Krone.
© National Portrait Gallery, London (Ausschnitt)
Präzise wie ein Fotograf ... | ... dokumentierte der spanische Hofmaler Juan Pantoja de la Cruz im Jahr 1604 die Friedensverhandlungen zwischen England und Spanien. Die Sitzordnung entsprach den Rängen der Gesandten: Je weiter vorne sie saßen, desto wichtiger waren sie. Tatsächlich führten die Gespräche ein Jahr später zum Friedensschluss.
© Universitätsarchiv München (Ausschnitt)
An den Universitäten ... | ... gehörte die Wahl des Rektors zu den bedeutsamen Ereignissen. Diese Miniatur aus der "Ingolstädter Matrikel" zeigt. wie der erst 13-jährige Prinz Philipp Wilhelm von Bayern am 18. Oktober 1589 vom scheidenden Rektor Johannes von Hasenburg als Zeichen der Rektorwürde eine Pelzstola erhält.
© V&A Images / Victoria and Albert Museum, London (Ausschnitt)
Die als "Ommeganck" betitelte Prozession ... | ... geht auf die Überführung eines Marienbilds von Antwerpen nach Brüssel zurück. Im Jahre 1615 erhielt der führende flämische Barockmaler Denis van Alsloot den Auftrag, das :- übrigens bis heute - alljährlich stattfindende Ritual in Brüssel zu dokumentieren. Damals zogen Mitglieder von über 50 Gilden und Zünften an der Erzherzogin Isabella Clara Eugenia vorbei. Links ist der Heilige Georg mit dem von ihm bezwungenen Drachen zu sehen.
Krönungen und Kniefälle, Prozessionen und Sitzordnungen, Küsse und Handschläge – Rituale und symbolische Handlungen sind selbstverständliche Ereignisse in unserem politischen und gesellschaftlichen Leben. Ob ein Staatspräsident vereidigt oder ein Papst gewählt wird, ob ein Frieden geschlossen, ein Parteitag eröffnet oder ein Jubiläum gefeiert wird – Rituale der Macht sind allgegenwärtig und über die Medien täglich präsent.
Und sie haben eine lange Geschichte. Sie prägen seit jeher die Ordnung einer Gesellschaft, veranschaulichen ihre Werte und Grundprinzipien. Vom Mittelalter bis zur Französischen Revolution hatten sie jedoch eine ungleich größere Bedeutung als heute. Spectacula waren sie, weil sie wie auf einer Bühne vor Zuschauern aufgeführt wurden und aus dem alltäglichen Handeln demonstrativ und feierlich herausgehoben waren. Damit stifteten sie für alle Beteiligten und Zuschauer Verbindlichkeit.
Spektakel der Macht
Rituale im Alten Europa 800-1800
Vom 21. September 2008 bis 4. Januar 2009
Kulturhistorisches Museum Magdeburg
Otto-von-Guericke-Straße 68-73
39104 Magdeburg
Tel.: (03 91) 5405 01
Internet: www.spektakeldermacht.de
Öffnungszeiten
Dienstag bis Sonntag von 10.00 bis 17.00 Uhr
Montag geschlossen
Ausstellungskatalog
Spektakel der Macht. Rituale im Alten Europa 800-1800. Von Gerd Althoff u.a. (Hg.). wbg, Darmstadt 2008.
Und sie haben eine lange Geschichte. Sie prägen seit jeher die Ordnung einer Gesellschaft, veranschaulichen ihre Werte und Grundprinzipien. Vom Mittelalter bis zur Französischen Revolution hatten sie jedoch eine ungleich größere Bedeutung als heute. Spectacula waren sie, weil sie wie auf einer Bühne vor Zuschauern aufgeführt wurden und aus dem alltäglichen Handeln demonstrativ und feierlich herausgehoben waren. Damit stifteten sie für alle Beteiligten und Zuschauer Verbindlichkeit.
Spektakel der Macht
Rituale im Alten Europa 800-1800
Vom 21. September 2008 bis 4. Januar 2009
Kulturhistorisches Museum Magdeburg
Otto-von-Guericke-Straße 68-73
39104 Magdeburg
Tel.: (03 91) 5405 01
Internet: www.spektakeldermacht.de
Öffnungszeiten
Dienstag bis Sonntag von 10.00 bis 17.00 Uhr
Montag geschlossen
Ausstellungskatalog
Spektakel der Macht. Rituale im Alten Europa 800-1800. Von Gerd Althoff u.a. (Hg.). wbg, Darmstadt 2008.
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