Bilingualer Unterricht: Ins Sprachbad eintauchen
Frau Professor Kersten, stimmt es, dass man nur in der Kindheit eine Sprache gut lernen kann, weil sich sonst gewisse Lernfenster schließen?
Das wird nach wie vor kontrovers diskutiert. Studien weisen aber tatsächlich auf sensible Phasen hin, in denen die Aneignung bestimmter sprachlicher Phänomene zumindest leichter fällt. Die Wahrnehmung von Sprachlauten etwa verändert sich schon nach den ersten 11 bis 18 Lebensmonaten – danach fällt es uns schwerer, feinere Unterschiede wahrzunehmen. Die sensiblen Phasen für den Erwerb der Grammatik und des Wortschatzes dauern länger. Insgesamt sind aber noch viele Fragen offen.
Auf jeden Fall gilt: Je jünger, desto schneller lernen wir eine Fremdsprache ...
Nein, ganz so einfach ist es nicht. Das Alter spielt zwar tatsächlich eine große Rolle. Kinder, die früh mit einer Fremdsprache beginnen, erreichen später im Durchschnitt eine höhere Sprachkompetenz. Allerdings machen ältere Lerner im Allgemeinen zunächst schnellere Fortschritte – möglicherweise, weil sie die Regeln der Sprache bewusster erfassen. Sicher ist, dass Kinder eine Fremdsprache sehr erfolgreich lernen können, wenn sie intensiv zur Kommunikation im Kindergarten oder als Unterrichtssprache in der Schule eingesetzt wird ...
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