Direkt zum Inhalt
Login erforderlich
Dieser Artikel ist Abonnenten mit Zugriffsrechten für diese Ausgabe frei zugänglich.

Bilingualer Unterricht: Ins Sprachbad eintauchen

Auch ohne zweisprachiges Elternhaus können Kinder sehr gut Englisch, ­Französisch oder eine andere Sprache lernen - bilinguale Kindergärten und Grundschulen machen es möglich. Forscher untersuchen, worauf es beim Erwerb der Fremdsprache wirklich ankommt.
Kristin Kersten

Frau Professor Kersten, stimmt es, dass man nur in der Kindheit eine Sprache gut lernen kann, weil sich sonst gewisse Lernfenster schließen?
Das wird nach wie vor kontrovers diskutiert. Studien weisen aber tatsächlich auf sensible Phasen hin, in denen die Aneignung bestimmter sprachlicher Phänomene zumindest leichter fällt. Die Wahrnehmung von Sprachlauten etwa verändert sich schon nach den ersten 11 bis 18 Lebensmonaten – danach fällt es uns schwerer, feinere Unterschiede wahrzunehmen. Die sensiblen Phasen für den Erwerb der Grammatik und des Wortschatzes dauern länger. Insgesamt sind aber noch viele Fragen offen.
Auf jeden Fall gilt: Je jünger, desto schneller lernen wir eine Fremdsprache ...
Nein, ganz so einfach ist es nicht. Das Alter spielt zwar tatsächlich eine große Rolle. Kinder, die früh mit einer Fremdsprache beginnen, erreichen später im Durchschnitt eine höhere Sprachkompetenz. Allerdings machen ältere Lerner im Allgemeinen zunächst schnellere Fortschritte – mög­licherweise, weil sie die Regeln der Sprache bewusster erfassen. Sicher ist, dass Kinder eine Fremdsprache sehr erfolgreich lernen können, wenn sie intensiv zur Kommunikation im Kindergarten oder als Unterrichtssprache in der Schule eingesetzt wird ...

Kennen Sie schon …

Spektrum Kompakt – Fremdsprachen - Türöffner zu neuen Welten

Sprachen sind einer der wichtigsten Schlüssel, um andere Kulturen kennenzulernen - sei es bei Reisen, im Kontakt mit Kolleginnen und Kollegen oder auch beim Blick in die Geschichte.

Gehirn&Geist – Kindesentwicklung Nr. 8: Die Entfaltung der Sinne

Kleine Künstler: Wie entsteht außergewöhnliches Zeichentalent? • Legasthenie: Vorbeugen, erkennen, behandeln • Zweisprachigkeit: So funktioniert bilingualer Unterreicht • Ergotherapie: Wem sie hilft, wie sie wirkt

  • Literaturtipps

Kersten, K.: Fremdsprachenerwerb im Kindesalter: Forschungsergebnisse aus bilingualen Kitas. In: Lenz, F. (Hg.): Bilinguales Lernen - Unterrichtskonzepte zur Förderung sachbezogener und interkultureller Kompetenz. Peter Lang, Frankfurt am Main 2012, S. 25-56

Kersten, K. et al.: Guidelines for Language Use in Bilingual Preschools. In: Kersten, K. et al. (Hg.): Bilingual Preschools 2: Best Practices. WVT, Trier 2010, S. 103-116

Kersten, K. et al.: How to Start a Bilingual Preschool: Practical Guidelines. In: Kersten, K. et al. (Hg.): Bilingual Preschools 2: Best Practices. WVT, Trier 2010, S. 77-101

Kersten, K.: DOs and DONT's bei der Einrichtung immersiver Schulprogramme. In: Bongartz, C. M., Rymarczyk, J. (Hg.): Languages Across the Curriculum: Ein Multiperspektivischer Zugang. Peter Lang, Frankfurt am Main 2010, S. 71-92

Kersten, K.:Forschungsergebnisse in Bilingualen Kindertagesstätten: ELIAS-Projekt 2008-2010. In: Verein für frühe Mehrsprachigkeit an Kindertageseinrichtungen und Schulen e.V. (Hg.): Ich kann zwei Sprachen: Spielend Sprachen lernen mit Immersion im Kinderalter. FMKS, Kiel 2012

Kersten, K. et al.:Immersion in Primary School: A Guide. FMKS, Kiel 2010

Schreiben Sie uns!

Beitrag schreiben

Wir freuen uns über Ihre Beiträge zu unseren Artikeln und wünschen Ihnen viel Spaß beim Gedankenaustausch auf unseren Seiten! Bitte beachten Sie dabei unsere Kommentarrichtlinien.

Tragen Sie bitte nur Relevantes zum Thema des jeweiligen Artikels vor, und wahren Sie einen respektvollen Umgangston. Die Redaktion behält sich vor, Zuschriften nicht zu veröffentlichen und Ihre Kommentare redaktionell zu bearbeiten. Die Zuschriften können daher leider nicht immer sofort veröffentlicht werden. Bitte geben Sie einen Namen an und Ihren Zuschriften stets eine aussagekräftige Überschrift, damit bei Onlinediskussionen andere Teilnehmende sich leichter auf Ihre Beiträge beziehen können. Ausgewählte Zuschriften können ohne separate Rücksprache auch in unseren gedruckten und digitalen Magazinen veröffentlicht werden. Vielen Dank!

Bitte erlauben Sie Javascript, um die volle Funktionalität von Spektrum.de zu erhalten.