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Archimed hält Wache

Madagaskar-Zwergohreule (Otus rutilus)
Gestern habe ich mich vom Wald verabschiedet. Die erste Feldzeit ist beendet: ein dicker Stapel Beobachtungsbögen, mehrere Gigabyte Lautaufnahmen, lange Futterbaumlisten, GPS-Karten und einiges mehr harren ihrer Auswertung in Göttingen.

Als ich auf der Plattform im Wald mein Zelt zusammenpacke, rolle ich erstmal um ein Haar meinen treuen Taggecko (Phelsuma madagascariensis) mit in die Plane ein – er scheint neuerdings unter meinem Außenzelt gewohnt zu haben. Plötzlich höre ich ein leises, hölzernes Kratzen, mein Blick wandert zum Dach meiner Hütte und ich sehe – Heureka! – Archimed. Gut, nicht gerade den griechischen Mathematiker in Person, aber eine gleichnamige Madagaskar-Zwergohreule (Otus rutilus), die schon seit einigen Jahren als treue Plattformbewohnerin im Camp bekannt ist.

Archimed auf seinem Posten | Die Zeit der Abreise ist gekommen. Neuer Chef in meiner Holzhütte ist eine Madagaskar-Zwergohreule (Otus rutilus) namens Archimed. Ich habe volles Vertrauen zu ihm.
Seelenruhig sitzt Archimed auf seinem Posten unter dem Dachgiebel und betrachtet mit halb geschlossenen, aber blitzwachen Augen meine Abreisevorbereitungen. Mir kommt er vor wie ein Wächter, der am Tag meines Abschieds die Verantwortung für die Holzhütte übernimmt – heute ist der erste Tag, an dem ich ihn hier sehe.

Er scheint mir ein ehrenhafter und aufmerksamer Wachmann zu sein, ich übergebe ihm gerne das Kommando. Und ich würde mich freuen, Archimed wieder zu sehen, wenn ich im September zur zweiten Feldarbeitsphase zurückkehre.

Bis bald also, und misaotra betsaka (vielen Dank) an alle, mit denen ich die letzten drei Monate hier verlebt habe! VELOMA!!

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