Betreff: Fitsangatsanganana (Bummel)
Morgendlicher Bummel über den Markt von Tana. Natürlich sind wir bevorzugtes Ziel für fliegende Händler – die ihr Glück abwechselnd mit Musikinstrumenten und Vanilleschoten versuchen – und zeitweise umringt von bettelnden Kindern.
Eine traurige Situation: Es ist unmöglich, allen etwas zu geben und grundsätzlich fraglich, ob man damit überhaupt etwas Gutes täte. Reiseführer und erfahrene Madagaskarreisende raten eher dazu, einer der hier arbeitenden Hilfsorganisationen zu spenden. Eine unsichtbare Hilfe für die Kinder, die jetzt so ganz leibhaftig um uns herumstehen. Es bleibt ein Gefühl von Hilflosigkeit angesichts der verdreckten kleinen Gesichter.
Auf dem Markt gibt es geflochtene Körbe, in denen Hühner gackern, lebende Krabben mit zusammengebundenen Scheren, Stände mit buntem Obst und Gemüse. Und überall werden Bündel frischer Vanille angeboten: Madagaskar ist zusammen mit den Komoren und La Réunion weltweit Hauptproduzent der Pflanze und international der wichtigste Exporteur. Tiefer im Gassengewirr gibt es Fleisch, darunter Stände nur mit Rinderzungen und Schweineköpfen, alles eingetaucht in einen schweren Geruch nach Blut und Wärme.
Später am Tag verabschieden Matze und ich uns, und ich fliege mit einer Propellermaschine nach Morondava, einer kleinen, im zentralen Westen der Insel gelegenen Küstenstadt. Mit mir an Bord sind neben einigen wenigen Madagassen hauptsächlich ältere französische Männer, von denen auch einige in Madagaskar lebt, wie ich den Gesprächen – die ich natürlich unbeabsichtigt mit anhöre – entnehmen kann.
Je näher man dem Meer (auf madagassisch ranomasina – "Wasser salzig") kommt, desto sandiger wird die Straße, bis sie schließlich direkt in den Strand übergeht. In einem kleinen Lokal bestellt Léon Krabben und Spieße mit Zebufleisch. Die Rinder mit dem charakteristischen Nackenbuckel sind hier allgegenwärtig als Fleischlieferant und Zugtier für Holzkarren. Vielerorts sind sie aber auch ein Heiligtum, das nicht verspeist wird, sondern als Opfertier und Statussymbol dient. "Mein Haus, mein Auto, meine Zebuherde" sozusagen.
Eine traurige Situation: Es ist unmöglich, allen etwas zu geben und grundsätzlich fraglich, ob man damit überhaupt etwas Gutes täte. Reiseführer und erfahrene Madagaskarreisende raten eher dazu, einer der hier arbeitenden Hilfsorganisationen zu spenden. Eine unsichtbare Hilfe für die Kinder, die jetzt so ganz leibhaftig um uns herumstehen. Es bleibt ein Gefühl von Hilflosigkeit angesichts der verdreckten kleinen Gesichter.
Auf dem Markt gibt es geflochtene Körbe, in denen Hühner gackern, lebende Krabben mit zusammengebundenen Scheren, Stände mit buntem Obst und Gemüse. Und überall werden Bündel frischer Vanille angeboten: Madagaskar ist zusammen mit den Komoren und La Réunion weltweit Hauptproduzent der Pflanze und international der wichtigste Exporteur. Tiefer im Gassengewirr gibt es Fleisch, darunter Stände nur mit Rinderzungen und Schweineköpfen, alles eingetaucht in einen schweren Geruch nach Blut und Wärme.
Später am Tag verabschieden Matze und ich uns, und ich fliege mit einer Propellermaschine nach Morondava, einer kleinen, im zentralen Westen der Insel gelegenen Küstenstadt. Mit mir an Bord sind neben einigen wenigen Madagassen hauptsächlich ältere französische Männer, von denen auch einige in Madagaskar lebt, wie ich den Gesprächen – die ich natürlich unbeabsichtigt mit anhöre – entnehmen kann.
Am Flughafen erwartet mich Léon, der madagassische Manager des Forschungscamps im Kirindy-Wald, das etwa zwei Autofahrstunden nordöstlich der Stadt liegt. Nachdem ich mein Gepäck in einem Wohnhaus abgestellt habe, das das DPZ für Studenten und Wissenschaftler gebaut hat, fahren Léon und ich im Schlaglochslalom ins Zentrum von Morondava hinein. Rechts und links der Straße stehen abwechselnd Palmen und kleine Holzhütten, dazwischen Brackwasserzonen ohne Bebauung.
Je näher man dem Meer (auf madagassisch ranomasina – "Wasser salzig") kommt, desto sandiger wird die Straße, bis sie schließlich direkt in den Strand übergeht. In einem kleinen Lokal bestellt Léon Krabben und Spieße mit Zebufleisch. Die Rinder mit dem charakteristischen Nackenbuckel sind hier allgegenwärtig als Fleischlieferant und Zugtier für Holzkarren. Vielerorts sind sie aber auch ein Heiligtum, das nicht verspeist wird, sondern als Opfertier und Statussymbol dient. "Mein Haus, mein Auto, meine Zebuherde" sozusagen.
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