Betreff: Fossa-Festival
In einem großen Baum südlich der Conoco ist seit gestern öfters ein hohes, langes, fast beleidigt klingendes Maunzen zu hören: Eine weibliche Fossa (Cryptoprocta ferox) ruft nach Männchen. Die Fossa ist die größte madagassische Karnivoren-Art und sieht ein bisschen aus wie ein kleiner Puma mit zu kurzen Beinen und zu langem Schwanz. Diese anatomischen Merkmale ermöglichen ihr schnelles und sicheres Klettern und damit die Jagd auf baumlebende Lemuren wie die Sifakas (Propithecus verreuxi verreauxi). Erst gestern wurde nahe des Camps beobachtet, wie eine der Raubkatzen einen der schwarzgesichtigen und ansonsten cremefarbenenen Halbaffen nach langer, rasanter Jagd durch die Bäume erbeutete.
Überhaupt ist jetzt – kurz vor Beginn der Regenzeit mit ihrem reichen Nahrungsangebot – das Paarungsfieber ausgebrochen. Der Zonosaurus an meiner Plattform ist nicht mehr allein, sondern schlängelt sich mit einer Gefährtin durch die knisternden Blätter. Und auch die Mausmaki-Männchen (Microcebus) rennen mit dicken Hoden durch die Gegend, was bei ihrer winzigen Körpergröße einen besonders interessanten Anblick liefert.
Das im Baum maunzende Fossa-Weibchen hatte ebenfalls Erfolg. Ihre Rufe lockten ein Männchen an, das sich paarungswillig zeigte. Wie bei vielen Karnivoren verläuft die Paarung allerdings wenig zärtlich – dank Widerhaken am Penis des Fossa-Männchens – und kann sich über mehrere Stunden hinziehen. Die Gründe für das ungewöhnliche Paarungsspiel der Fossa – Weibchen hockt im Baum, ruft nach Männchen und verpaart sich wenn möglich mit mehreren von ihnen – sind dabei noch weit gehend unerforscht.
Überhaupt ist jetzt – kurz vor Beginn der Regenzeit mit ihrem reichen Nahrungsangebot – das Paarungsfieber ausgebrochen. Der Zonosaurus an meiner Plattform ist nicht mehr allein, sondern schlängelt sich mit einer Gefährtin durch die knisternden Blätter. Und auch die Mausmaki-Männchen (Microcebus) rennen mit dicken Hoden durch die Gegend, was bei ihrer winzigen Körpergröße einen besonders interessanten Anblick liefert.
Abends kommt die Fossa zur Stärkung ins Camp und umschleicht das Küchengebäude. Als sie nichts findet, wechselt sie kurzerhand hinüber zum Assistentenhaus und steigt durchs Fenster ein: Ein Schrei erklingt, die Fossa nimmt denselben Weg zurück, und kurz darauf erscheint Feldassistent Guy am Fenster – immer noch wie ein aufgebrachter Torrero mit einem roten Handtuch wedelnd.
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