Betreff: Löchrig wie ein Schweizer Käse
Als ich am späten Nachmittag noch einmal ins Zentrum von Morondava aufbreche, um mit Bary und anderen ein Konzert im Fussballstadion zu besuchen, hält an der Kreuzung, wo ich auf den Bus warte, ein großer Jeep. Drinnen sitzt ein älterer vazaha (Ausländer, Weißer) und winkt mich heran: Ob er mich mitnehmen solle?
Ich steige ein, und wir kommen ins Gespräch, zunächst auf Französisch. Doch nachdem er nach meiner Herkunft gefragt hat, wechselt er in ein knarzendes Schweizerdeutsch. Er ist Schweizer, Agraringenieur und arbeitet bereits seit vielen Jahren für eine Entwicklungshilfe-Organisation in Westmadagaskar. Er erzählt vom Bemühen, die Bauern zu unterstützen und gleichzeitig die verbliebenen Wälder vor Brandrodung für Viehweiden und illegaler Holzentnahme zu schützen; ein Erfolg sei die Etablierung von Erdnuss- und Maniokanbau in der Region gewesen. Doch inzwischen – er schüttelt resigniert den grauhaarigen Kopf – inzwischen habe die allgegenwärtige Korruption die meisten mühsam aufgebauten Landwirtschaftsorganisationen zerfressen, das Geld versickere bei irgendwelchen Behörden und in dunklen Löchern.
Auf die Frage, warum er trotz all der Enttäuschung noch hier sei, antwortet er mit einem vagen Lächeln: Weil es ein schönes Land mit guten Menschen sei, das nicht der Korruption überlassen werden dürfe.
Ich steige ein, und wir kommen ins Gespräch, zunächst auf Französisch. Doch nachdem er nach meiner Herkunft gefragt hat, wechselt er in ein knarzendes Schweizerdeutsch. Er ist Schweizer, Agraringenieur und arbeitet bereits seit vielen Jahren für eine Entwicklungshilfe-Organisation in Westmadagaskar. Er erzählt vom Bemühen, die Bauern zu unterstützen und gleichzeitig die verbliebenen Wälder vor Brandrodung für Viehweiden und illegaler Holzentnahme zu schützen; ein Erfolg sei die Etablierung von Erdnuss- und Maniokanbau in der Region gewesen. Doch inzwischen – er schüttelt resigniert den grauhaarigen Kopf – inzwischen habe die allgegenwärtige Korruption die meisten mühsam aufgebauten Landwirtschaftsorganisationen zerfressen, das Geld versickere bei irgendwelchen Behörden und in dunklen Löchern.
Auf die Frage, warum er trotz all der Enttäuschung noch hier sei, antwortet er mit einem vagen Lächeln: Weil es ein schönes Land mit guten Menschen sei, das nicht der Korruption überlassen werden dürfe.
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